Das KI-Unternehmen OpenAI, das hinter dem Chatbot ChatGPT steht, unterstützt Medienberichten zufolge einen neuen Gesetzentwurf, der eine Kennzeichnung von mit KI generierten Inhalten vorsieht.
Jason Kwon, der Chief Strategy Officer von OpenAI, hat entsprechend seine Unterstützung für den Gesetzentwurf AB 3211 zum Ausdruck gebracht, der Wasserzeichen in den Metadaten von KI-generierten Fotos, Videos und Audioclips vorschreibt, wie Reuters am 26. August berichtete.
Der Quelle zufolge glaubt Kwon, dass die Kennzeichnung von KI-Material den Nutzern helfen wird, solche Inhalte von durch Menschen erstellten Inhalten zu unterscheiden. In dem Bericht heißt es, dass die Durchsetzung des Gesetzes vor allem angesichts der zunehmenden Fehlinformationen über politische Kandidaten hilfreich wäre.
Kwon führte dahingehend aus:
„Neue Technologien und Standards können den Menschen helfen, die Herkunft von Inhalten, die sie online finden, zu verstehen und Verwechslungen zwischen von Menschen erstellten und fotorealistischen, von KI generierten Inhalten zu vermeiden.“
Zu den weiteren Unterstützern von AB 3211 gehören auch Microsoft und Adobe.
OpenAI kritisiert weiterhin anderen KI-Gesetzentwurf
Aus den neuen Berichten geht hervor, dass OpenAI die kalifornische Gesetzesvorlage AB 3211 zur KI-Regulierung unterstützt, nachdem sich das Unternehmen zuvor gegen eine andere Gesetzesvorlage im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz, die SB 1047, ausgesprochen hatte.
Das am 7. Februar eingeführte Gesetz SB 1047 würde die KI-Entwickler verpflichten, Sicherheitstests für einige ihrer eigenen Modelle durchzuführen. Der Vorschlag stammt vom kalifornischen Staatssenator Scott Wiener und wurde von den Senatoren Richard Roth, Susan Rubio und Henry Stern mitverfasst.
Die am 16. Februar von der kalifornischen Abgeordneten Buffy Wicks eingebrachte Gesetzesvorlage AB 3211 zielt hingegen darauf ab, die Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten vorzuschreiben.
In einem weiteren Brief an Wiener und den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom vom 21. August warnte Kwon von OpenAI vor den möglichen negativen Auswirkungen von SB 1047. Er argumentierte, dass SB 1047 die Innovation abwürgen würde, und forderte die US-Regierung auf, Klarheit für KI-Entwickler zu schaffen und gleichzeitig die öffentliche Sicherheit zu wahren.
OpenAI Chief Strategy Officer Jason Kwon. Quelle: ET Edge Insights
„SB 1047 würde dieses Wachstum bedrohen, das Innovationstempo verlangsamen und dazu führen, dass kalifornische Ingenieure und Unternehmer von Weltrang den Staat verlassen, um anderswo nach besseren Möglichkeiten zu suchen“, schrieb Kwon am 21. August in einem Brief.
Kalifornien bemüht um KI-Regulierung
Die Gesetzesentwürfe SB 1047 und AB 3211 sind nur zwei von vielen Gesetzesinitiativen in Kalifornien, die sich mit der Regulierung von KI befassen.
Laut Reuters haben die kalifornischen Gesetzgeber in dieser Legislaturperiode bereits versucht, 65 Gesetzesvorlagen zum Thema KI einzubringen. Einige dieser Initiativen umfassen Maßnahmen, die sicherstellen sollen, dass alle algorithmischen Entscheidungen nachweislich unvoreingenommen sind und das geistige Eigentum verstorbener Personen vor der Ausbeutung durch KI-Unternehmen geschützt wird.
Nach Angaben der gemeinnützigen Nachrichtenorganisation CalMatters hat AB 3211 die zweite Lesung am 26. August bestanden und wird nun zur dritten Lesung weitergeleitet. Wenn es bis zum Ende der Legislaturperiode am 31. August verabschiedet wird, würde es an Gouverneur Newsom weitergereicht, der den Entwurf bis zum 30. September unterzeichnen oder sein Veto einlegen kann.
Status des Gesetzentwurfes AB 3211. Quelle: CalMatters
Cointelegraph hat OpenAI um einen Kommentar zu AB 3211 gebeten, aber zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch keine Antwort erhalten.
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