Devin Finzer, der CEO des NFT-Marktplatzes OpenSea, berichtet, dass das Krypto-Unternehmen eine sogenannte Wells Notice von der US-Börsenaufsicht SEC erhalten hat, die eine mögliche Strafverfolgungsmaßnahme der Behörde ankündigt.
In einem X-Post vom 28. August erklärte Finzer entsprechend, dass die SEC eine Wells Noticee herausgegeben hat, in der behauptet wird, dass die auf dem Marktplatz gehandelten Non-fungible Tokens (NFTs) möglicherweise als nicht registrierte Wertpapiere gelten. Der CEO von OpenSea betonte dahingehend zugleich, dass die Plattform bereit sei, sich gegen jede potenzielle Strafverfolgungsmaßnahme zu wehren.
„Dies ist ein Vorstoß in unbekanntes Terrain“, sagte Finzer. „Indem die SEC die NFTs ins Visier nimmt, würde sie die Innovation auf einer noch breiteren Ebene unterdrücken: Hunderttausende von Online-Künstlern und Kreativen sind gefährdet, und viele haben nicht die Mittel, sich zu verteidigen.“
Der CEO von OpenSea fügte hinzu:
„Wir werden nicht nur unseren eigenen Standpunkt vertreten, sondern auch 5 Millionen US-Dollar zur Deckung der Rechtskosten für NFT-Entwickler und Creator bereitstellen, die eine Wells Notice erhalten. Jeder Creator und Entwickler, ob groß oder klein, sollte in der Lage sein, ohne Angst zu innovieren.“
Quelle: Devin Finzer
Die SEC hat in den vergangenen Monaten mehrere Wells Notices an Krypto- und Blockchain-Firmen herausgegeben, um vor etwaigen Strafverfolgungsmaßnahmen im Zusammenhang mit angeblichen Wertpapierverstößen zu warnen. Obwohl ein kürzlich ergangenes Urteil des Obersten Gerichtshofs die Befugnis der Aufsichtsbehörde, gegen Krypto-Unternehmen vorzugehen, einschränken könnte, waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mehrere Fälle noch nicht abgeschlossen.
NFT-Regulierung
Viele Künstler und Creator sind sich der rechtlichen Grauzone bewusst, in die NFTs in den USA fallen. Im Juli reichte eine Gruppe mehrerer Künstler deshalb eine Klage gegen die SEC ein, um zu klären, ob nicht registrierte digitale Kunst eine Strafverfolgungsmaßnahme auslösen kann.
In einem ihrer ersten Fälle im Zusammenhang mit NFTs im Jahr 2023 beschuldigte die SEC das Unterhaltungsunternehmen Impact Theory der Durchführung nicht registrierter Wertpapierverkäufe. Das Unternehmen wurde zur Zahlung von mehr als 6 Mio. US-Dollar in Form von Rückerstattungen, Vorfälligkeitszinsen und Zivilstrafen verurteilt.
„Diese Strafverfolgungsmaßnahme wirft viele schwierige Fragen auf“, meinte SEC-Kommissarin Hester Pierce damals. „Die Kommission hätte sich schon vor langer Zeit mit diesen Fragen auseinandersetzen und Leitlinien anbieten sollen, als NFTs zum ersten Mal in Umlauf kamen.“
Im März 2023 erließ die Aufsichtsbehörde eine Wells Notice an die Kryptobörse Coinbase, weil diese angeblich digitale Vermögenswerte anbot, die als nicht registrierte Wertpapiere eingestuft werden könnten. Die SEC verfolgte auch eine Strafverfolgungsmaßnahme gegen Binance, unabhängig von der Klage gegen den damaligen CEO Changpeng Zhao.
Seitdem hat die Kommission auch das führende DeFi-Projekt Uniswap und dessen Entwickler ins Visier genommen, weil die Plattform möglicherweise ohne ordnungsgemäße Registrierung als Wertpapierbörse oder Makler agiert. Im Mai nahm die Aufsichtsbehörde zudem die große Trading-App Robinhood in den Fokus und konzentrierte sich dabei auf die Krypto-Listings und Verwahrungsgeschäfte des Unternehmens.
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