Als die Nachricht von der Verhaftung des Telegram-Gründers Pavel Durov am Samstag, 24. August, durch französische Behörden einging, reagierte nicht nur die Krypto-Community geschockt. Auch zahlreiche Unternehmer und Internetpersönlichkeiten wie Andrew Tate, der Ethereum-Gründer Vitalik Buterin und Elon Musk stellten sich hinter Durov. 

Macron bestreitet jegliche politische Einflussnahme 

Den französischen Behörden wurde vielfach vorgeworfen, aus politischen Motiven zu handeln, da es der Regierung schon lange ein Dorn im Auge ist, dass Telegram keine Hintertür in ihre Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einbaut und Nachrichten daher von der Polizei oder den Geheimdiensten nicht eingesehen werden können. 

Am 26. August meldete sich der französische Präsident Emmanuel Macron auf X (ehemals Twitter) diesbezüglich zu Wort.

Der französische Präsident erklärte in einer Stellungnahme, er lese auf X „falsche Informationen im Zusammenhang mit der Verhaftung von Pavel Durov“. Zudem unterstrich er, dass die Französische Republik mehr als alles andere der Meinungsfreiheit verschrieben sei. Laut Emmanuel Macron obliegt es allein der französischen Justiz, sicherzustellen, dass das Gesetz gewahrt wird. 

Dabei betonte er erneut, dass die Justiz absolut unabhängig und fernab von politischen Motiven oder Druck agiere. Am Ende verweist er noch auf eine laufende gerichtliche Untersuchung, aufgrund derer Pavel Durov auf französischem Boden verhaftet wurde und endet damit, dass es nun den Richtern obliegt zu entscheiden, ob und wenn ja in welcher Schwere der Telegram-Gründer Durov gegen geltendes Recht verstoßen hat. 

Das sind die Vorwürfe gegen Pavel Durov

Pavel Durov, der sich immer noch in französischer Haft befindet, sieht sich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Alle Vorwürfe stehen dabei in Zusammenhang mit dem von ihm gegründeten Messenger-Dienst Telegram. So werfen die französischen Behörden ihm vor, nicht genügend Maßnahmen gegen die illegale Nutzung seines Dienstes unternommen zu haben. Dadurch unterstütze er Kriminelle. 

Unter den Vorwürfen befinden sich schwerwiegende Delikte wie die Verbreitung von Kinderpornografie, Drogenhandel, Cybermobbing, Unterstützung organisierter Kriminalität und sogar Förderung von Terrorismus. Bei einer Verurteilung könnten Durov bis zu 20 Jahre Haft drohen. Pavel Durov selbst beruft sich hingegen darauf, dass er geltendes EU-Recht eingehalten habe und die Moderation auf Telegram den Branchenstandards entspräche.  

Toncoin (TON) stabilisiert sich nach dem Schock

Obwohl Toncoin aufgrund regulatorischer Schwierigkeiten schon seit Längerem von Telegram ausgegliedert wurde und nunmehr ein Community-Projekt darstellt, reagierte der Kurs zunächst geschockt. Über 11%  an Kurswert hat der Coin direkt am Tag der Verhaftung verloren.

Toncoin-Kurs reagierte geschockt auf die Verhaftung von Pavel Durov. Quelle: TradingView

Obwohl sich der Kurs derzeit zu stabilisieren scheint, ist der weitere Kursverlauf derzeit wohl ebenso ungewiss wie das Schicksal von Pavel Durov. 

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