Der Zahlungsriese Visa hat das Finanztechnologieunternehmen Plaid für 5,3 Mrd. US-Dollar übernommen, so eine Pressemitteilung vom 13. Januar.

Der Pressemitteilung zufolge hat Plaid ein Netzwerk entwickelt, mit dem Nutzer ihre Finanzkonten einfach mit Apps verbinden können, die sie zur Verwaltung ihrer Finanzen nutzen.

Die Produkte des Unternehmens sollen eine bequeme, gemeinsame Nutzung der Finanzinformationen mit Tausenden von Apps und Diensten ermöglichen. Nutzer können dabei verschiedene Konten miteinander verknüpfen. 

In der Pressemitteilung heißt es, dass 75 Prozent der Verbraucher mit Internet weltweit eine Fintech-App für den Umgang mit Geld nutzen würden. Daher sei es "immer wichtiger, den Verbrauchern die Nutzung von Fintech-Apps zu erleichtern". Al Kelly, der Vorsitzende und CEO von Visa, kommentierte:

"Plaid ist ein führendes Unternehmen in der schnell wachsenden Fintech-Welt und hat in seiner Klasse die besten Funktionen und Fachkräfte. Diese Übernahme, sowie unsere vielen, bereits laufenden Fintech-Bemühungen, geben Visa die Möglichkeit, Entwicklern, Finanzinstituten und Verbrauchern noch mehr Wert zu bieten.

Plaid bedient auch die Kryptowährungs-Wallet Abra. Auch die Kryptowährungsbörse Coinbase nutzt die Dienstleistungen der Firma, um Bankinformationen von Kunden zu erhalten.

Visa an Innovation interessiert

Visa hofft, durch die Übernahme enger mit Finanztechnologieunternehmen zusammenarbeiten zu können. Kelly erklärte, dass Visa mit der Übernahme von Plaid von der Verbindung von Käufern und Verkäufern auf die Verbindung von Verbrauchern mit Fintech-Dienstleistungen übergehe.

Die Übernahme muss erst noch regulatorisch abgeklärt und die üblichen Abschlussbedingungen erfüllt werden. Diese wird auch keine Auswirkungen auf das bereits angekündigte Aktienrückkaufprogramm oder die Dividenden von Visa haben. Der Deal soll in den nächsten drei bis sechs Monaten abgeschlossen werden.

Visa hat sich sehr interessiert an Innovationen im Fintech-Sektor gezeigt. Kelly sagte im Oktober, dass das Unternehmen trotz des Drucks auf das Projekt durch Regulierungsbehörden weltweit noch immer mit Facebook über den Libra spreche.

Ende September gab Visa bekannt, dass das Unternehmen eine Partnerschaft mit der digitalen Banking-App Revolut aus Großbritannien geschlossen habe. Mit der Partnerschaft kann Revolut sein Produkt in weiteren Ländern wie Australien, Brasilien, Kanada, Japan, Neuseeland, Russland, Singapur und den Vereinigten Staaten anbieten.