Raul Lambino, der Verwalter der Cagayan Economic Zone Authority (CEZA), einer Sonderwirtschaftszone, die auf den Philippinen Geschäfte mit Kryptowährungen genehmigt, ist wegen Korruptionsvorwürfen unter Beschuss geraten.

Am 20. Februar veröffentlichte die Manila Times angebliches MAterial der philippinischen National Intelligence Coordinating Agency (NICA). Das Magazin behauptet, Lambino verfüge über unerklärliche Reichtümer in Höhe von mehreren zehn Millionen US-Dollar. Der zitierte NICA-Bericht mach diesbezüglich klare Aussagen:

"Viele aus Pangasinan, vor allem unter den politischen Führern der Provinz, glauben heute, dass Lambino der liquideste und reichste Regierungsbeamte in der Provinz ist."

Lambino  soll Gelder veruntreut haben

Lambino verlangt angeblich von jedem Unternehmen, das sich um eine Tätigkeit im Rahmen von CEZA bewirbt, 100.000 US-DollarLizenzgebühren zuzüglich einer Antragsgebühr von ebenfalls 100.000 US-Dollar. Der Geheimdienstbericht gibt jedoch an, dass Lambino nur 3.000 Dollar in Quittungen für diese Gebühren vermerkt, was darauf hindeutet, dass er die restlichen 97.000 US-Dollar veruntreut.

Da innerhalb der CEZA-Verwaltungszone von Lambino 25 Unternehmen mit Kryptowährung tätig sind, geht der Bericht davon aus, dass der Beschuldigte allein für Antrags- und Lizenzgebühren mindestens 4,8 Millionen US-Dollar hinterzogen hat.

Der Bericht behauptet außerdem, viele Unternehmen hätten 10% ihres Kapitalstocks an korrupte CEZA-Beamte gespendet.

CEZA-Ressourcen für Wahlen missbraucht

Der NICA-Bericht behauptet zudem, Krypto- und Glücksspielfirmen würden Lambino ein wöchentliches Stipendium zahlen, welches zu Lambinos unrechtmäßigem Einkommen von 98.000 US-Dollar pro Woche beitrage.

Lambino soll Kapital von umgerechnet zehntausenden von US-Dollar in den Wahlkampf von Familienangehörigen gesteckt und CEZA-Mitarbeiter für Wahlkampfarbeit unter Vertrag genommen haben. Bei den philippinischen Zwischenwahlen 2019 war Lambinos Sohn Mark zum Vize-Gouverneur der Provinz gewählt worden, während seine Frau Marilyn als Bürgermeisterin von Mangaldan gewann.

Laut dem Bericht sollen die Kampagnen zu einem großen Teil von chinesischen Investoren aus dem Glücksspiel- und Krypto-Bereich finanziert worden sein.

Lambino wird ebenfalls der Verschwendung der Finanzmittel seiner Behörde beschuldigt. Er soll innerhalb von 12 Monaten nach Amtsantritt 36,4 Millionen US-Dollar an bisher nicht verplanten Mitteln ausgezahlt haben. Im Juli 2018 standen deshalb nur noch 2,7 Millionen Dollar zur Verfügung.

Auffällig viele Reisen

nsgesamt 22 Mal ins Ausland gereist sein und damit gegen ein Auslandsreiseverbot für philippinische Regierungsbeamte verstoßen haben. "Luxuriöse Reisen für das CEZA-Topmanagement und ihren Zug von Sicherheitspersonal sind zur Norm geworden", heißt es in dem Bericht.

Der CEZA-Geschäftsführer bereitet sich nun offenbar auf die philippinischen Kongresswahlen im Jahr 2022 vor. NICA spekuliert, dass er seine Zeit beim CEZA als gezählt betrachtet:

"Überraschenderweise wurde sein Einsammeln von Geldern in den letzten Monaten trotz der Kampfansage Präsident Rodrigo Roa Dutertes gegen korrupte Regierungsbeamte mutiger. Er scheint zu spüren, dass er jederzeit ersetzt werden könnte."

Lambino soll Fernsehgeräte und Lebensmittel als Geschenke an die Bürger der Provinz Pangasinan verteilt haben, um sich die Unterstützung der Wähler zu sichern, heißt es in dem Bericht.