Die indische Polizei hat einen Mann verhaftet, der mutmaßlich an der Förderung des Bitconnect-Investitionsbetrugs beteiligt war, wie Financial Express am 18. August berichtete.

Der Verdächtige Divyesh Darji soll der Kopf von Bitconnect in Indien gewesen sein, dem ertragsstarken Investitionsprogramm, das im Januar 2018 seinen Betrieb eingestellt hat, nachdem es untersucht wurde, weil es ein betrügerisches Ponzi-Schema gewesen sein soll.

Für Darji aus der Stadt Surat wurde Berichten zufolge bereits ein Fahndungsrundschreiben ausgegeben und am 18. August wurde er schließlich auf dem Flughafen von Delhi nach einem Hinweis der örtlichen Einwanderungsbehörden verhaftet. Laut Financial Express sagte Inspektor P. G. Narwade von der Kriminalpolizei (CID-Crime) von Gujarat:

"Bitconnect wurde 2016 gegründet und brachte 2017 den BitConnect-Coin auf den Markt. Bis Januar dieses Jahres war diese aktiv. Es wurden 2,8 crore [28 Mio.] Coins ausgegeben, von denen 1,8 crore [18 Mio.] Coins an Investoren verkauft wurden. Die Angeklagten veranstalteten Seminare, Veranstaltungen in Indien und anderen Ländern, bei denen ein hoher Zins - Tageszinssatz von 1 Prozent - bei Investitionen in BitConnect-Coins versprochen wurden."

Narwade fügte hinzu, dass ein BCC-Coin am 16. Januar 2018 - dem Tag, an dem Bitcoinnect seinen Betrieb offiziell einstellte - 362 US-Dollar (317 Euro) kostete.

Laut Financial Express zeigt ein kürzlich eingereichter Bericht auf Grundlage der Informationsfreiheit (FIR), dass dies der dritte Fall ist, der von der Surat-Einheit der CID untersucht wird. Die lokalen Urheber von Bitconnect sollen mit umgerechnet über 143.000 Euro in Bitcoin, die von einem Investor kamen, geflohen sein.

Die CID behauptet außerdem, dass die Mitarbeiter des Bitcoinnect-Büros in Surat zugegeben hätten, dass die Urheber insgesamt mehrere Millionen Rupien von Tausenden von Investoren angehäuft hätten.

Die CID wurde Berichten zufolge zunächst auf den Betrug aufmerksam gemacht, nachdem ein anderer Einwohner von Surat namens Shailesh Bhatt behauptet hatte, dass er von der örtlichen Polizei entführt und ihm 90 Millionen Rupien in Bitcoin geraubt worden waren.

Wie sich später herausstellte, war Bhatt selbst in die mutmaßliche Erpressung von 1,55 Mrd. Rupien in Krypto und Bargeld mit vorgehaltener Waffe - darunter 2.400 Bitcoins - durch zwei Komplizen eines weiteren lokalen Bitconnect-Urhebers namens Satish Kumbhani verwickelt gewesen. Bhatt, selbst ein Bitconnect-Investor, soll Kumbhani für den Verlust seines eigenen Geldes verantwortlich gemacht haben.

Inmitten der Ermittlung des CID zu diesem Netz von Vorfällen stellte Bitconnect plötzlich seinen Betrieb ein, so dass zahlreiche Investoren ihre BCC-Bestände nicht mehr Auszahlen lassen oder handeln konnten.

Wie Cointelegraph zuvor berichtete, erreichte BCC seine größte Popularität im Dezember 2017, als die Marktkapitalisierung des Tokens auf umgerechnet etwa 2,3 Mrd. Euro stieg. Nur wenige Tage später, am 4. Januar, erließ der Staat Texas eine Unterlassungsanordnung gegen BitConnect für den Verkauf unlizenzierter Wertpapiere, was einen Crash beim BCC-Token und die Schließung der Plattform auslöste.

Seitdem haben ehemalige BitConnect-Investoren eine Sammelklage eingereicht, bei der es um eine Entschädigung von der Firma geht.

Der Fall wurde von der Krypto-Community auf breiter Front verurteilt, darunter auch von Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin.