Alipay und WeChat Pay haben Berichten zufolge gefordert, dass die Kryptobörse Huobi die Zahlungsdienste aus ihrem außerbörslichen (OTC) Handelsplatz entfernt. Das geht aus einem Bericht der lokalen Medienagentur Sina vom 25. Januar hervor.

Die großen, chinesischen, digitalen Zahlungsanbieter, Alipay von Alibaba und WeChat Pay von Tencent, haben Berichten zufolge Anwaltsschreiben an Huobi geschickt. In diesen heißt es, dass die Verwendung ihrer Dienstleistungen und Logos auf dem OTC-Markt der Börse nicht autorisiert sei.

Nach Informationen, die Sina erhaltenen hat, hätten Alipay und WeChat Pay Huobi weder ihre Zahlungsdienste zur Verfügung gestellt noch die Erlaubnis erteilt, ihre jeweiligen Marken zu verwenden. Die OTC-Handelsplattform von Huobi soll es den Nutzern jedoch ermöglichen, QR-Codes aus beiden Systemen hochzuladen, um den Handel einfacher zu machen.

Sina erklärt, dass die WeChat Pay- und Alipay-Zahlungsmethoden am 28. Januar noch auf der offiziellen Webseite der Huobi OTC-Plattform verfügbar gewesen seien.

Am 29. Januar soll Huobi darauf reagiert und erklärt haben, dass das Unternehmen keinen Brief erhalten habe. Huobi fügte hinzu, dass ein Logo, das einer bestimmten Zahlungsplattform entspricht, nur einen Zahlungslink anzeigen solle. Huobi betonte, dass es keine Zusammenarbeit zwischen den Parteien gebe. Alle Geldüberweisungen der Nutzer gelten als Peer-to-Peer-Zahlungen.

Alipay hat erstmals im August 2018 strengere Maßnahmen gegen Benutzer ergriffen, die ihre Alipay-Konten zum OTC-Bitcoin (BTC)-Handel verwenden. Der Zahlungsriese, der kürzlich eine Milliarde Nutzer weltweit erreicht hat, soll Konten eingeschränkt haben, die das System für außerbörsliche BTC-Transaktionen genutzt haben. Außerdem soll er ein Überwachungssystem für "wichtige Webseiten und Konten" eingerichtet haben.

WeChat, die vom Technologieriesen Tencent entwickelte chinesische Social-Media-Plattform mit 1 Milliarde Nutzern, hat bereits vorher Maßnahmen gegen kryptobezogene Konten ergriffen. Im August 2018 blockierte der Dienst eine Reihe von Konten, die unter Verdacht standen, Initial Coin Offerings (ICOs) zu veröffentlichen. Im September blockierte WeChat den offiziellen Vertriebskanal des Bitcoin-Mining-Riesen Bitmain wegen einer mutmaßlichen Lizenzverletzung.

Ende 2018 bestätigte die Huobi Group inmitten des anhaltenden Bärenmarktes, dass sie Mitarbeiter entlassen würden. Vor kurzem hat HBUS, der strategische Partner von Huobi in den USA, angekündigt, den Einzelhandelsservices von HBUS.com auf Huobi.com umbenennen zu wollen.

Laut CoinMarketCap ist Huobi bei Redaktionsschluss die drittgrößte globale Kryptobörse nach durchschnittlichem täglichen Handelsvolumen. Dieses beläuft sich auf rund 343 Mio. Euro.