Indische Zentralbank RBI plant, eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) einzuführen. Im Februar hat sie ein Projekt angekündigt, bei dem es um eine digitale Rupie geht.

Sie will am 1. November ein Wholesale-Pilotprojekt zur digitalen Rupie lancieren, wie die RBI am einem 30. Oktober mitteilte.

An dem Pilotprojekt sind neun lokale Banken beteiligt, darunter die größte indische Bank, nämlich die State Bank of India. Laut einem Bericht von Reuters nehmen auch die Bank of Baroda, die Union Bank of India, die HDFC Bank, die ICICI Bank, die Kotak Mahindra Bank, die Yes Bank, die IDFC First Bank und die HSBC an dem Pilotprojekt teil.

Der wichtigste Anwendungsfall bei dem indischen CBDC-Pilotprojekt ist die Abwicklung von Sekundärmarkttransaktionen mit staatlichen Wertpapieren. Das Ziel ist es, mit der digitalen Ruepiel den Bankenmarkt effizienter zu machen, indem sie die Transaktionskosten für die Abwicklung senkt, so die RBI.

Wholesale-CBDCs sind eine CBDC-Art, die hauptsächlich von Finanzinstituten wie Banken genutzt werden. Dabei geht es unter anderem um Bankgeschäfte zwischen den Banken wie etwa die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen und währungsübergreifende Zahlungen.

Im Gegensatz zu Wholesale-CBDCs Retail-CBDCs von Privathaushalten und Unternehmen genutzt. Sie können damit Zahlungen direkt tätigen und Werte mittels einer digitalen Version einer Fiat-Währung, wie der indischen Rupie, aufbewahren. Dem neuen Bericht zufolge plant die RBI die Einführung der digitalen Rupie für den Einzelhandel in einem Monat an ausgewählten Standorten.

Indien war bei der Einführung einer CBDC relativ schnell. Die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman kündigte die ersten Pläne im Februar 2022 an und erklärte, eine digitale Rupie würde der indischen Wirtschaft einen "großen Schub" geben. Die RBI schlug daraufhin einen Drei-Stufen-Plan für die Einführung vor. Das Ziel dabei ist es, das traditionelle Finanzsystem möglichst wenig oder gar nicht zu stören.

Während die Regierung an einer CBDC arbeitet, hat sie gleichzeitig Maßnahmen ergriffen, um Kryptowährungen für einheimische Investoren weniger attraktiv zu machen. Sie hat im April unter anderem eine Steuer von 30 Prozent auf den Besitz und die Übertragung digitaler Vermögenswerte beschlossen. Wie Cointelegraph berichtete, hatten diese Krypto-Steuern einen negativen Einfluss auf das Krypto-Ökosystem des Landes. Unternehmen aus der Branche sahen sich dadurch gezwungen, in Länder zu ziehen, die kryptofreundlicher sind.