Der Krypto-Informationsdienst Whale Alert hat am 2. Dezember vermeldet, dass Ripple 1 Mrd. Tokens der firmeneigenen Kryptowährung XRP aus seinen Treuhandkonten bewegt hat.

Der Blockchain-Zahlungsdienstleister und XRP-Herausgeber soll diese große Menge an Krypto-Tokens, die bei Redaktionsschluss einen ungefähren Gegenwert von 219 Mio. US-Dollar hat, in zwei separaten Transaktionen aus ihren Treuhandkonten bewegt haben. Allerdings wurde dieselbe Menge an Tokens nur wenige Minuten später in drei weiteren Transaktionen auf die Treuhandkonten zurückgebucht.

Drückt Ripple den XRP-Kurs mit Absicht?

Dies ist nicht das erste Mal, dass Ripple Transaktionen in einer solchen Größenordnung getätigt hat. In der Krypto-Community ist diese Vorgehensweise jedoch nicht unumstritten, da einige Kritiker befürchten, dass Ripple absichtlich XRP in Umlauf bringt, um den Kurs der firmeneigenen Kryptowährung niedrig zu halten.

Dementsprechend wurde im August eine Petition unter dem Titel „Stop Ripple Dumping“ ins Leben gerufen, die sich gegen diese scheinbar gewollte Preisdrückung von XRP wehrt. Im September wurde sogar noch eine zweite Petition gestartet, die Ripple sarkastisch dazu aufruft, noch mehr XRP in Umlauf zu bringen.

Die Community hat der Ripple Geschäftsführung bereits damit gedroht, sich zusammenzuschließen, um gemeinsam die Kontrolle über die vorhandene Umlaufmenge zu übernehmen, sollte der Blockchain-Zahlungsdienstleister nicht auf die Bedenken eingehen. Allerdings betont Ripple bisher, dass der Abverkauf von XRP lediglich dazu dient, das Ökosystem zu stärken und demnach eine gute Absicht hat.

Selbst gute Nachrichten können XRP nicht heben

Auf den XRP-Kurs scheint sich diese Praktik mittlerweile schon auszuwirken, so ist dieser in den letzten Monaten stetig gefallen, obwohl das Blockchain-Zahlungsnetzwerk immer neue Partner hinzugewinnt. So ist zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem großen Zahlungsnetzwerk MoneyGram zuletzt erst intensiviert worden.

So haben sich beide Unternehmen auf eine zweijährige strategische Partnerschaft geeinigt, um gemeinsam die Abwicklung von internationalen Überweisungen zu vereinfachen. Im Zuge dessen hat Ripple 50 Mio. US-Dollar in MoneyGram investiert und wird damit zum Teilhaber.

Nichtsdestotrotz konnte der XRP-Kurs aus dieser guten Nachricht kein Kapital schlagen, was die Befürchtungen der Community scheinbar bestätigt. Stattdessen zeigt sich die Ripple Kryptowährung weiter schwach, da diese momentan nur knapp unter ihrem bisherigen Jahrestief von 0,219 US-Dollar liegt. Ein Anleger prognostiziert spöttisch, dass es bis zum Februar 2020 sogar gänzlich auf Null gehen könnte.