Sberbank, die größte staatliche Bank in Russland, arbeitet mit einer großen inländischen Fluggesellschaft an der Einführung eines Blockchain-basierten Ticketverkaufssystems.

Russlands größte Bank arbeitet mit der Fluggesellschaft S7 Airlines an einer neuen Ticketverkaufsplattform zusammen, mit der Firmenkunden über Smart Contracts und Token ihre Geschäfte sofort abwickeln können.

Laut einem Bericht der Lokalzeitung "Kommersant" vom 26. August ist die Einführung des neuen Systems für September 2020 geplant. Das wäre das erste Mal, dass virtuelle Token für Zahlungen und Abrechnungen in Russland verwendet würden, wie es im Bericht heißt.

Das neue System richte sich im derzeitigen Entwicklungsstadium nur an Firmenkunden. Das Blockchain-betriebene System soll die Abwicklungszeit von bis zu 10 Tagen auf nur 20 Sekunden verkürzen, so Vertreter von Sberbank und S7.

Laut "Kommersant" verwendet das neue Ticketverkaufssystem eine proprietäre Blockchain-Plattform, mit der Unternehmen eigene Blockchain-Anwendungen entwickeln und Smart Contracts erstellen können. So hat S7 Airlines bereits ihre Blockchain-Ticketing-App auf der Plattform von Sberbank, wie "Kommersant" berichtet.

Noch ist unklar, wie genau die Tokensisierung in dieser neuen Initiative umgesetzt werden soll. Sberbank soll als Eigentümer der Tokenisierungsplattform auftreten, die mittels Smart Contracts Geld vom Konto des Firmenkunden "tokenisiert". Die Token werden mit "echten Konten von Kunden" verknüpft, so ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft S7 Airlines.

Cointelegraph bat Sberbank um einen Kommentar, erhielt aber bis Redaktionsschluss keine Antwort. Dieser Artikel wird aktualisiert, sobald neue Informationen vorliegen.

Sberbank und S7 Airlines haben sich in den letzten Jahren viel mit Blockchain-Entwicklung beschäftigt. S7 Airlines ist Russlands größte Fluggesellschaft und Mitglied des globalen Luftfahrtverbandes Oneworld. Das Unternehmen soll bereits 2017 in Zusammenarbeit mit Alfa-Bank, Russlands größter Privatbank, den weltweit ersten Blockchain-betriebenen Ticketkauf durchgeführt haben. Bis Juli 2019 hatte das Unternehmen über die Plattform über 1 Mio.US-Dollar an Zahlungen abgewickelt.

Anfang August hieß es in Berichten angedeutet, dass Sberbank erwäge, einen eigenen Stablecoin einzuführen. Dieser soll eins zu eins an den russischen Rubel gekoppelt sein.