Blackmoon, ein Unternehmen mit Sitz in Zypern hat Xiaomi, dem viertgrößten Smartphone-Hersteller der Welt, angeboten, seinen Börsengang (IPO) zu tokenisieren, wie das Nachrichtenportal South China Morning Post am 2. Juli berichtete.

Blackmoon, eine Blockchain-Fintech-Firma, die tokenisierte Fonds aufbaut und betreibt, hat Xiaomi Berichten zufolge angeboten, digitalisierte Token für ihre Aktien auf Dollar-für-Dollar-Basis zu verkaufen. Die Zahlungsoptionen könnten Ethereum (ETH), Bitcoin (BTC) oder Litecoin (LTC) sein. Blackmoon wird wohl das Einkommen zur Anmeldung bei Xiaomis 4-Milliarden-Euro-IPO in Hongkong verwenden. Der Börsengang soll am 9. Juli an der Hongkonger Börse beginnen.

Letzte Woche nach Ablauf einer viertägigen Angebotsfrist für Privatanleger, deren Aktien um das 8,5-fache überkauft wurden, setzte Xiaomi den Preis ihrer Aktien auf jeweils umgerechnet 1,85 Euro fest. Damit liegt der geschätzte Wert des Smartphone-Herstellers bei umgerechnet 46 Milliarden Euro. Das ist etwa die Hälfte des ursprünglich angestrebten Wertes von 85 Milliarden Euro. Der von Blackmoon angebotene Token-Preis ist angeblich an die Kursentwicklung der Xiaomi-Aktie gekoppelt. Sergey Vasin, der Betriebsleiter bei Blackmoon, sagte:

"Der Preis der Xiaomi-Token wird durch den IPO-Kurs der Xiaomi-Aktie mit den entsprechenden Gebühren bestimmt. Wir akzeptieren nur Krypto, also wäre das der entsprechende Betrag in US-Dollar oder Hongkong-Dollar."

Laut Blackmoon werden Besitzer Token monatlich kaufen können. Nach der Einlösung wird Blackmoon die Xiaomi-Aktien im Portfolio in Höhe des Wertes der gekauften Token handeln. Token-Besitzer erhalten anschließend ihre Investition in digitaler Währung, obwohl Blackmoon Berichten zufolge an Zahlungsoptionen arbeitet. Oleg Seydak, der CEO bei Blackmoon, sagte, dass sich nach der Durchführung einer Umfrage über soziale Netzwerke herausstellte, dass "viele Leute sagten, dass sie daran interessiert seien, am Börsengang mittels Token teilzunehmen".

Ein Sprecher von Xiaomi sagte gegenüber der South China Morning Post, dass der von Blackmoon angebotene Token-Verkauf noch nicht vom Smartphone-Hersteller genehmigt oder gebilligt worden sei. Vasin lehnte es ab, die Menge der verkauften Token offenzulegen. Die Token sind in Hongkong oder auf dem chinesischen Festland nicht erhältlich.

Blackmoon ist nicht das erste Token-Projekt, das auf den Namen oder die Marke eines bekannten Unternehmens gesetzt hat. Anfang des Jahres hat die Alibabacoin Foundation ein Verfahren über eine einstweilige Verfügung gegen die in Dubai ansässige Kryptowährung des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba Group Holding gewonnen. Ein Richter an einem US-Gericht entschied gegen die Klage und die damit einhergehende einstweilige Verfügung, die Alibabacoin der Urheberrechtsverletzung und des "prominenten, wiederholten und absichtlich irreführenden" Verhaltens unter Verwendung des Firmennamens beschuldigte.