Eine Tochterfirma der russischen Raiffeisen Bank International hat eine elektronische Hypothek unter Verwendung der lokalen Blockchain-Plattform Masterchain vergeben, wie die lokale Geschäftszeitung Kommersant am Montag, den 24. September berichtete.

Das Dokument enthält Daten über die Parteien, die an der Transaktion beteiligt waren, den Kredit und seine Laufzeit. Das betroffene Grundstück wurde in einem dezentralisierten Verwahrsystem (DDS) veröffentlicht. Das DDS basiert auf Masterchain, einem russischen Netzwerk für den Transfer wertvollen Daten via Blockchain, das von einer Gruppe lokaler Großbanken unter der Leitung der Zentralbank Russlands seit 2016 entwickelt wird.

Laut Andrey Popow, dem IT-Direktor Raiffeisen Russia, wurde das Dokument mit einer elektronischen Signatur verifiziert und an Rosreestr versendet, einer russischen Staatsagentur, die Daten über Immobilien sammelt und das Dokument überprüfen wird. Nach der Verifizierung wandert ein "Hypotheken-Token” in die Datenspeicherung, in diesem Fall bei der Raiffeisenbank.

Raiffeisens E-Hypothek ist laut Kommersant die erste ihrer Art im russischen Markt.

Rosreestr selbst ist bisher nicht mit der Masterchain-Plattform verbunden, aber laut Kommersant laufen derzeit Verhandlungen, den staatlichen Regulator einzubinden. Das Verbinden des Regulators mit der Plattform könnte den Prozess der Datenerhebung über Hypothekenrückzahlungen und Handelsabschlüsse ohne Drittparteien beschleunigen.

Für Raiffeisen besteht der zweite Schritt in der Anwendung von Blockchain für Immobilien darin, Blockchain für den Kauf und Verkauf von Verträgen, sowie für weitere Immobilientransaktionen zu nutzen, berichtet Kommersant. Allerdings behindert die Tatsache, dass Rosreestr außerhalb Masterchain steht diese Entwicklung.

Kommersant schreibt auch, dass zwei weitere, unbenannte russische Banken an dem DDS-System beteiligt sind und die Ausgabe von E-Hypotheken mit Ende 2018 planen.

Blockchain wurde bereits als Lösung im Immobilienmarkt in den Niederlanden getestet, wie Cointelegraph im Juni 2018 schrieb, wobei erwartet wird, dass die Registrierung des Landes die Technologie in ein bis drei Jahren vollständig integrieren wird.

Wie Cointelegraph bereits berichtete, haben diverse russische Großbanken ihr Interesse an Krypto und Blockchain ausgedrückt, da die Nachfrage nach der Technologie "sehr hoch" ist. Darüber hinaus soll die Zentralbank Russland ein erfolgreiches Initial Coin Offering (ICO) getestet haben, um einen Arbeitsentwurf der relevanten Kryptoregulierung zu erstellen.