Zum ersten Mal seit dem Abschluss seines ersten Strafverfahrens wird der ehemalige FTX-CEO Sam „SBF“ Bankman-Fried vor einem Richter erscheinen, um mögliche Interessenkonflikte in seinem Anwaltsteam zu besprechen.
In einem entsprechenden Schreiben vom 7. Februar an das US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York ordnete Richter Lewis Kaplan an, dass Bankman-Fried am 21. Februar persönlich zu einer sogenannten Curcio-Anhörung über Bedenken bezüglich der Anwälte Marc Mukasey und Torrey Young erscheinen muss. Nach Angaben der in New York ansässigen Anwaltskanzlei Blanch kann ein Richter während einer Curcio-Anhörung einem Angeklagten – in diesem Fall SBF – Fragen zu seiner rechtlichen Vertretung stellen und fragen, ob er über mögliche Interessenkonflikte informiert wurde.

Die Anhörung geht auf ein Schreiben der US-Staatsanwaltschaft vom 6. Februar zurück, in dem Bedenken gegen Mukasey und Young geäußert wurden, die sowohl im Fall von SBF als auch im Fall des ehemaligen CEO Alex Mashinsky vorstellig geworden waren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat Celsius der FTX-Schwesterfirma Alameda Research allerdings Geld geliehen. Und Mashinsky machte aus diesem Grund die Handlungen von SBF für den Zusammenbruch seiner Firma mitverantwortlich – eine Angelegenheit, die im Prozess und bei der Verurteilung der beiden ehemaligen Krypto-Manager also einen Interessenskonflikt darstellen könnte.
Die Richter in den jeweiligen Gerichtssälen könnten Bankman-Fried und Mashinsky jedoch fragen, ob sie auf ihr Recht auf „konfliktfreie Vertretung“ verzichten wollen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde für Mashinskys Fall keine Ankündigung einer ähnlichen Curcio-Anhörung eingereicht. Der Strafprozess gegen den ehemaligen CEO von Celsius soll im September beginnen.
Bankman-Fried, einst CEO einer der größten Kryptobörsen der Welt, wurde nach dem Zusammenbruch von FTX im November 2022 auf den Bahamas verhaftet, an die Vereinigten Staaten ausgeliefert und wegen mehrerer Straftaten im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Geldern zwischen seinem Unternehmen und Schwesterfirma Alameda angeklagt. Er sollte sich in zwei Strafprozessen im Oktober 2023 und März 2024 in 12 Fällen verantworten.
Im ersten Verfahren wurde der ehemalige FTX-CEO von den Geschworenen in sieben Anklagepunkten für schuldig befunden, die Urteilsverkündung ist für den 28. März angesetzt. Berichten zufolge wird SBF aufgrund seiner früheren Verurteilung im März möglicherweise nicht noch ein zweites Mal vor Gericht gestellt.
Seit seiner Verurteilung ist SBF im Brooklyn Metropolitan Detention Center untergebracht und dem Gerichtssaal weitgehend ferngeblieben, da seine Anwälte weiterhin Anträge auf Verzögerung des Verfahrens stellen. Die genauen Informationen über SBFs Aufenthalt im Gefängnis sind bisher sehr begrenzt.
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