Der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried, oder kurz SBF, hat sich in einem Brief zur Erklärung des Zusammenbruchs bei den Mitarbeitern der Börse entschuldigt.

In einem Brief vom 22. November erläutert Bankman-Fried den Mitarbeitern die Gründe für die Liquiditätskrise und die anschließende Insolvenz von FTX. Er bestätigt weitgehend die Informationen um den Zusammenbruch, die bereits in den Medien berichtet wurden. Er sagte, der Abschwung auf dem Krypto-Markt sei einer der Faktoren gewesen, die den Wert der Sicherheiten von FTX gemindert hätten. Der "Ansturm auf die Bank" im November, so der ehemalige CEO, hat dafür gesorgt, dass die Sicherheiten der Börse auf etwa 9 Milliarden US-Dollar gesunken seien, während die Verbindlichkeiten sich auf 8 Milliarden US-Dollar beliefen.

"Ich habe nie gewollt, dass das passiert", so SBF. "Ich war mir weder des vollen Umfangs der Margin-Position noch des wirklichen Risikos eines hyperkorrelierten Crashs bewusst."

Bankman-Fried erklärte weiter, er habe bei der Aufsicht versagt und er hätte "großen Margenpositionen gegenüber skeptischer" sein sollen und mehr Verfahren zur Überwachung und Simulation von Zusammenbrüchen und Bankanstürmen einrichten sollen. Er sagt, er wolle es bei den betroffenen Teammitgliedern "wiedergutmachen", bedaure aber die Ereignisse, die zur Insolvenz von FTX geführt haben.

"Ich glaube, dass FTX einen Monat zuvor noch ein florierendes, rentables und innovatives Unternehmen war. Das bedeutet, dass FTX immer noch einen Wert hatte und dieser Wert hätte dazu beitragen können, es für alle Leute wiedergutzumachen. Wir hätten wahrscheinlich viel Geld aufbringen können. Das potenzielle Interesse an einer Finanzierung in Milliardenhöhe kam etwa acht Minuten nach meiner Unterschrift unter den Insolvenzantrag."

"Vielleicht gibt es noch eine Chance, das Unternehmen zu retten", so SBF. "Ich glaube, dass Investoren mit Milliarden von Dollar echtes Interesse haben und das den Kunden zugute kommen könnte. Aber ich kann euch nicht versprechen, dass irgendetwas passieren wird, denn es ist nicht meine Entscheidung."

SBF trat am 11. November als CEO von FTX zurück. In derselben Mitteilung hat die FTX Group in den Vereinigten Staaten Insolvenz angemeldet. Das Insolvenzverfahren läuft noch, aber das Anwaltsteam, das die Schuldner von FTX vertritt, sagte am 22. November, die Vermögenswerte der Börse seien durch Cyberangriffe bedroht. Ein unbekannter Hacker stahl am 11. November 228.523 Ether (ETH) von FTX.