Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat erneut ihre Entscheidung über den Zulassungantrag des „direkten“ Bitcoin-Indexfonds (ETFs) von Grayscale verschoben, wobei die Aufsichtsbehörde mit den altbekannten Vorbehalten hinsichtlich Marktmanipulation, Liquidität und Transparenz argumentiert.
Wie aus einer offiziellen Mitteilung vom Freitag hervorgeht, hat die SEC Bedenken hinsichtlich der Konvertierung des marktführenden Bitcoin-Investmentfonds, dem Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), in einen „Direkt-ETF“ auf der Basis von Bitcoin . So ist die Behörde noch nicht davon überzeugt, dass der vorliegende Antrag der Vermögensverwaltung ausreichende Maßnahmen aufzeigt, um Betrug und Marktmanipulation zu verhindern. Nun haben alle betroffenen Parteien Zeit, sich innerhalb der nächsten 21 Tage zu dieser Entscheidung zu äußern.
The SEC has just delayed their decision on whether GBTC can convert to a bitcoin ETF.
— Pomp (@APompliano) February 4, 2022
Cointelegrraph hatte zuvor berichtet, dass Grayscale bereits im vergangenen Oktober beantragt hatte, den GBTC in einen Bitcoin-ETF umzuwandeln. Knapp zwei Monate später hatte die SEC dann erstmals bekanntgegeben, dass eine Entscheidung über die Konvertierung zunächst verschoben wird.
Grayscale ist mit einem verwalteten Vermögen von 36,5 Mrd. US-Dollar die wohl größte Krypto-Vermögensverwaltung der Welt. Aktuell sind allein im GBTC knapp 71 % dieses Vermögens gebunden.
02/04/22 UPDATE: Net Assets Under Management, Holdings per Share, and Market Price per Share for our Investment Products.
— Grayscale (@Grayscale) February 4, 2022
Total AUM: $36.5 billion$BTC $BAT $BCH $LINK $MANA $ETH $ETC $FIL $ZEN $LTC $LPT $XLM $ZEC $UNI $AAVE $COMP $CRV $MKR $SUSHI $SNX $YFI $ADA $SOL $AMP pic.twitter.com/1IqNGLX3QP
Während sich die Aufsichtsbehörde noch mit Händen und Füßen dagegen sträubt, einen direkten Bitcoin-ETF zuzulassen, wurden bereits mehrere Indexfonds auf Grundlage von Bitcoin-Futures durchgewunken. So wurde der ProShares Bitcoin Strategy ETF im Oktober als erster Bitcoin-Indexfonds in den USA zugelassen. Wenig später genehmigte die Aufsicht dann vergleichbare Finanzprodukte von Valkyrie und VanEck.
Zur Erklärung: Die Unterscheidung zwischen „direkten“ Bitcoin-ETFs und ETFs auf Basis von Bitcoin-Futures ist keinesfalls trivial, sondern von entscheidender Bedeutung. So werden bei den Futures-ETFs keine tatsächlichen Bitcoin angekauft, sondern nur Bitcoin-Futures in Form von US-Dollar. Dies erleichtert zwar die Regulierung und Beaufsichtigung der betreffenden Indexfonds, doch ist für Investoren weitaus weniger attraktiv, weil es lediglich zu einer mittelbaren Diversifizierung kommt. In einem „Direkt-ETF“ würden die abgebildeten Bitcoin entsprechend angekauft, was für den Kryptomarkt und Investoren weitaus interessanter wäre, den Aufsichtsbehörden jedoch umso mehr Kopfschmerzen bereitet, weil diese den Bitcoin-Markt nicht unmittelbar regulieren können.
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