Drei amerikanische Senatoren haben unter der Federführung von Senatorin Elizabeth Warren einen Brief an den Binance-CEO Changpeng „CZ“ Zhao und Binance.US-CEO Brian Shroder verfasst, in dem sie ihre Bedenken hinsichtlich der Geschäftsaktivitäten der Krypto-Firmen zum Ausdruck bringen und von diesen eine umfangreiche Informationsoffenlegung, darunter auch von deren Büchern, fordern.

Die ohnehin als Krypto-Skeptikerin Warren wird in ihrem Ersuchen von ihrem Kollegen aus der Demokratischen Partei Chris Van Hollen und dem Republikaner Roger Marshall flankiert. Die Politiker werfen den Krypto-Unternehmen dabei vor, dass diese bewusst versuchen würden, die amerikanischen Aufsichtsbehörden zu umgehen. Zudem hätten sie Geldwäsche im Wert von bis zu 10 Mrd. US-Dollar begünstigt und wären allgemein zu intransparent in ihrem Vorgehen.

„Die wenigen Informationen über die Finanzen von Binance, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, lassen darauf schließen, dass die Kryptobörse eine Drehscheibe für illegale finanzielle Aktivitäten ist“, wie die Senatoren deutlich anklagen. Dahingehend führen sie aus:

„Die scheinbaren Versuche ihrer Firmen, die geltenden Bestimmungen zur Geldwäschebekämpfung, zum Wertpapierrecht, zur Informationsoffenlegung und zu anderen finanziellen Regulierungsvorgaben zu umgehen, lassen ernsthafte Zweifel an der Stabilität und Legitimität der Binance und ihrer angehörigen Firmen bzw. an deren Absichten gegenüber den Kunden aufkommen.“

Die Senatoren fordern deshalb umfangreiche Einsicht in Dokumente und Informationen der Plattformen, darunter allen voran eine Liste „aller Bilanzen der Binance und aller Binance-Töchter von 2017 bis heute“. Des Weiteren sollen Kopien der eigenen Strategien zur Geldwäschebekämpfung und zu ähnlichen Maßnahmen eingereicht werden, auch die Verbindungen zwischen Binance und Binance.US sollen genau aufgeschlüsselt werden, darüber hinaus sind Stellungnahmen zu verschiedenen Behauptungen aus Nachrichtenartikeln gewünscht. Insgesamt haben die beiden Unternehmen zwei Wochen Zeit, um zu antworten.

Wie aus den insgesamt 59 Fußnoten des Briefes hervorgeht, war die Binance in den letzten Wochen und Monaten heißes Thema in der Presse und dabei oftmals mit eher negativer Berichterstattung. Zhao wehrt sich deshalb in regelmäßigen Abständen gegen derartige Publikationen, wobei er diese in der Regel als „Panikmache“ („FUD“) abtut.