Fünf Senatoren haben nur Stunden gebraucht, nachdem die neue Krypto-Wallet von Facebook in Partnerschaft mit Coinbase auf den Markt kam, um zu fordern, dass diese sofort wieder vom Markt genommen wird.

Die kryptokritische Senatorin Elizabeth Warren war eine dieser fünf Senatoren, die den Facebook-Chef Mark Zuckerberg dazu aufgefordert haben, das Projekt "sofort aufzugeben". In einem Brief an Zuckerberg vom Dienstag schrieben die fünf Senatoren:

"Angesichts des Ausmaßes der Skandale um Ihr Unternehmen schreiben wir Ihnen und drücken hiermit aus, dass wir gegen Facebooks erneute Bemühungen sind, eine Kryptowährung und digitale Wallet auf den Markt zu bringen, die nun jeweils 'Diem' und 'Novi' heißen."

Diem ist der geplante Stablecoin von Facebook. Zuvor wurde dieses Projekt unter dem Namen Libra entwickelt, hat diesen aber aus Imagegründen gewechselt. Seit seiner Ankündigung wurde dieses Projekt heftig überwacht und bekam regulatorische Hürden in den Weg gestellt, wodurch mehrere große Partner sich aus dem Projekt zurückgezogen haben. Novi heißt die Krypto-Wallet der Firma. Diese soll den Diem und andere Stablecoins halten können.

Novi hat am Dienstag ein Pilotprojekt in den Vereinigten Staaten und Guatemala in Partnerschaft mit Coinbase gestartet. Die Kryptobörse soll dabei Krypto-Verwaltungsdienstleistungen anbieten. Im Rahmen des Pilotprojekts können Nutzer Pax Dollar (USDP) über einen Novi-Account kaufen, senden und empfangen.

Am Mittwoch hat der Coinbase-Chef Brian Armstrong dem Mitbegründer von Diem David Marcus gratuliert. Dazu kommentierte er: "Man braucht viel Durchhaltevermögen, um die Hater zu ignorieren".

Diese Forderung kam von Senator Brian Schatz und wurde auch von Tina Smith, Richard Blumenthal, dem Vorsitzenden des Bankenausschusses Sherrod Brown und Senatorin Warren unterstützt.

Sie erklärten, dass Facebook wiederholt durch seine "Handlungen Nutzern und der Gesellschaft insgesamt geschadet" und dabei bewusst Geschäftsentscheidungen getroffen habe, die in diese Richtung gehen. Außerdem hieß es:

"Man darf Facebook kein Zahlungssystem oder eine digitale Währung anvertrauen, wenn die Plattform selbst kein ausreichendes Risikomanagement betreibt und nicht für Verbrauchersicherheit sorgt."

In diesem Zusammenhang: Eine Währung für alle: Facebooks Diem hat globale Pläne

In einem Brief des Unternehmens, in dem Pilotprojekt angekündigt wurde, erklärte Marcus, "wir wollen Novi in das Diem-Zahlungsnetzwerk migrieren, sobald es grünes Licht von den Regulierungsbehörden bekommt".

Die Firma hat im digitalen Bereich viel größere Pläne, als nur eine Krypto-Wallet und einen Stablecoin. Am Sonntag hat Facebook bekannt gegeben, dass in den nächsten fünf Jahren in der Europäischen Union 10.000 Facharbeiterstellen geschaffen werden sollen, um an seinem Metaversum zu arbeiten.