Laut dem regionalen Nachrichtenportal mk.co.kr hat die südkoreanische Regierung in den letzten zwei Jahren aufgrund von ausstehenden Steuerzahlungen Kryptowährungen im Wert von umgerechnet über 180 Millionen US-Dollar beschlagnahmt. Die Regierung hat Vorschriften erlassen, die die Beschlagnahmung digitaler Währungen bei Steuervergehen ermöglichen. Im vergangenen Jahr hat das Land mit der Durchsetzung dieser Vorschriften begonnen.
Eine "Person A" aus Seoul schuldete dem Staat Steuern in Höhe von umgerechnet etwa 101,6 Millionen US-Dollar. Daraufhin wurde sein Kryptowährungskonto von den Behörden beschlagnahmt. Das Konto enthielt umgerechnet etwa 88,7 Millionen US-Dollar an digitalen Vermögenswerten. Das Vermögen war auf 20 Coins und Token verteilt, darunter etwa 2,3 Millionen US-Dollar in Bitcoin (BTC) und 1,3 Millionen US-Dollar in XRP.
Nach der Beschlagnahmung soll Person A den Steuerrückstand bezahlt daraufhin gefordert haben, den Verkauf der beschlagnahmten Vermögenswerte einzustellen. Wenn Steuerrückstände nicht bezahlt werden, dürfen die Behörden nach südkoreanischen Recht beschlagnahmte Kryptowährungen zum Marktwert verkaufen.
Südkorea ist eines der beliebtesten Länder weltweit im Hinblick auf Krypto-Aktivitäten. Der Markt für digitale Währungen wuchs im vergangenen Jahr auf 45,9 Milliarden US-Dollar. Im März gewann Yoon Suk-Yeol, der Krypto gegenüber freundlich eingestellt ist, die Präsidentschaftswahlen des Landes. Und ein NFT seiner Unterschrift stieg kurz darauf um 60 Prozent. Beide Spitzenkandidaten haben im Rahmen ihrer Kampagne NFTs herausgebracht.
Yoon hat versprochen, "realitätsferne und unvernünftige Vorschriften" im südkoreanischen Kryptosektor zu überarbeiten. Unter anderem wurde die Besteuerung (20 Prozent) von Einkommen aus Kryptowährungstransaktionen von mehr als umgerechnet 177.550 US-Dollar um zwei Jahre verschoben.