Die Staatsanwaltschaft in Südkorea hat letzten Monat drei Krypto-Börsen in dem Land durchsucht und dabei Computerfestplatten, Mobiltelephone und diverse Finanzdokumente konfisziert, nachdem im Zuge einer Untersuchung vom Januar bekannt wurde, dass Krypto-Anlagen von Kunden auf die Kundenkontos der Manager der jeweiligen Börsen transferiert wurden, berichtet das Wall Street Journal heute, am 16. März.

Der führende Ermittler Jeong Dae-jeong gab zu Protokoll, dass die drei-Tages-Razzia in Seoul, der Hautpsstadt von Südkorea, stattfand. Allerdings weigerte es sich, die genaue Summe der involvierten Fonds zu nennen bzw. welche Börsen genau untersucht wurden. Er fügte jedoch hinzu, dass es sich bei einer der untersuchten Entitäten um eine Börse in dem Viertel Yeouido handelt, in welchem die Krypto-Börse Coinone sitzt.

Laut Jeong sei zum aktuellen Zeitpunkt "noch unklar, ob es sich bei den Transaktionen um Veruntreuungen handelt." Das Wall Street Journal merkte nach der Untersuchung jedoch an, dass laut den Ermittlern mindestens eine der untersuchten Börsen Bitcoins mit Kundenmitteln von einer anderen gekauft hatte.

Südkorea ist der weltweit größte Markt für Krypto-Geschäfte, wobei die hohe Nachfrage dazu führt, dass die Preisen, mit denen Kryptowährungen gehandelt werden, schätzungsweise um 30 Prozent höher sind als in anderen Ländern.

Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Spekulationen hat die südkoreanische Regierung verschiedene Vorschriften für den Kryptomarkt erlassen, wie etwa ein Verbot des anonymen Handels, das Ende Januar begann, oder die jüngere Regelung, welche Regierungsbeamten verbietet, Krypto zu halten oder damit Geschäfte zu machen.

Erst im Januar diesen Jahres wurden Regierungsbeamte des südkoreanischen Finanzaufsichtsamts (FSS) des Insiderhandels beschuldigt, nachdem sie aufgrund von Insider-Informationen über mögliche bevorstehende Krypto-Vorschriften Assets gekauft und verkauft hatten.