Die United States Securities and Exchange Commission (SEC) hat noch keine Genehmigung für einen Bitcoin -Spot-ETF erteilt.

Am 9. Januar teilte die Regulierungsbehörde mit, dass ihr X-Konto (ehemals Twitter) kompromittiert worden sei. Dabei wurde ein falscher Tweet gepostet, in dem es hieß, die Bitcoin-ETFs in den Vereinigten Staaten seien zugelassen worden. Der Tweet war etwa 20 Minuten lang zu sehen, bevor er vom Netz genommen wurde.

Verschiedene Nachrichtenagenturen, darunter Cointelegraph, Blockworks und Reuters, berichteten zunächst über den Tweet der SEC. Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler twitterte 15 Minuten später, das Konto der SEC sei kompromittiert worden und das es keine Genehmigung gegeben habe.

Durch den Vorfall ist der Bitcoin-Kurs zunächst um etwa 2,5 Prozent auf 47.901 US-Dollar gestiegen und daraufhin um etwa 7 Prozent auf 44.701 US-Dollar gefallen. Die Krypto-Community spekuliert unterdessen, was das für die SEC und die erwartete Genehmigung von Bitcoin-ETFs bedeuten könnte.

Hier ist eine Zusammenfassung, was seitdem passiert ist:

SEC dementiert Mitarbeiterschuld an "unautorisiertem" Post: Community skeptisch

Die Aufsichtsbehörde erklärte gegenüber Cointelegraph, ihre Mitarbeiter hätten mit der Veröffentlichung des "unautorisierten" Tweets nichts zu tun.

"Das @SECGov X/Twitter-Konto der SEC wurde kompromittiert. Der nicht autorisierte Tweet über Bitcoin-ETFs wurde nicht von der SEC oder ihren Mitarbeitern verfasst."

Einige Leute aus der Community glauben das jedoch nicht und behaupten, es habe sich einfach nur um eine verfrühte Ankündigung gehandelt, die wahrscheinlich im Vorfeld verfasst und aus Versehen verschickt wurde. Diese Theorie stützt sich auf den Wortlaut und den Aufbau der Mitteilung, die eine ähnliche Sprache verwendet, wie die SEC.

Andere merkten an, dass bestimmte Elemente des Beitrags, wie die Verwendung des Bitcoin-Hashtags und -Symbols, das Liken von Beiträgen anderer Konten sowie die Verwendung des Titels "Chair" für Gary Gensler darauf hindeuten würden, dass der Beitrag nicht von SEC-Mitarbeitern verfasst wurde.

Anwälte und Politiker fordern Untersuchung gegen SEC

Sehr viele US-Anwälte und Senatoren haben den Kongress aufgefordert, eine Ermittlung gegen die Wertpapieraufsichtsbehörde einzuleiten.

"So wie die SEC von einem börsennotierten Unternehmen Rechenschaft verlangen würde, wenn es einen solch kolossalen, marktbewegenden Fehler begangen hätte, muss der Kongress Antworten für das, was gerade passiert ist, bekommen. Das ist inakzeptabel", sagte US-Senator Bill Hagerty in einem Beitrag vom 9. Januar.

US-Senatorin Cynthia Lummis forderte die SEC außerdem auf, die Ereignisse, die zu dem falschen Posting führten, transparent darzustellen.

Die US-Senatoren J.D. Vance und Thom Tillis haben ebenfalls einen Brief an Gary Gensler geschickt und fordern Antworten zu diesem Vorfall.

SEC: Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden bei Ermittlung

Die SEC sagt, sie werde mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um den unbefugten Zugriff auf ihr X-Konto zu untersuchen. Die Behörde hat bestätigt, dass der unbefugte Zugriff bereits vorbei sei.

X hat inzwischen bestätigt, dass das Konto der SEC kompromittiert wurde, weil eine "nicht identifizierte Person die Kontrolle über eine Telefonnummer erlangt hat, die mit dem @SECGov-Konto durch eine dritte Partei verbunden ist". Es wurde auch bestätigt, dass das Konto zum Zeitpunkt der Kompromittierung keine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert hatte.

Der ursprüngliche Beitrag hatte mindestens 4,4 Millionen Aufrufe, bevor er entfernt wurde.

Verschiebung der Bitcoin-ETF-Entscheidung?

Beobachter aus der Kryptoindustrie erwarten indes nicht, dass dieser Vorfall zu einer Verzögerung der Bitcoin-ETF-Entscheidung führen wird, die für den 10. Januar erwartet wird.

Einige merken jedoch an, dass das durchaus möglich sei.

"Es hängt von der Absicht der SEC ab. Wenn die SEC nach Möglichkeiten sucht, den ETF-Prozess weiter zu verzögern, ist es möglich, dass sie das als Grund zum Hinauszögern der Einführung nutzt", so Dennis Porter, CEO des Satoshi Action Fund.

Porter merkte an, seine Kontakte gäben immer noch Hinweise darauf, dass die SEC am 10. Januar grünes Licht für die Bitcoin-ETF-Antragsteller geben werde.

"Alles ist möglich, aber ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass sie aufgrund dieses Vorfalls nicht genehmigen oder ablehnen werden", wie der US-Anwalt und Handelsrechtler Joe Carlasare hinzufügte.

Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas sagte, er rechne nach wie vor mit einer offiziellen Genehmigung der Spot-Bitcoin-ETFs im Laufe des Tages.

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