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Das große globale Zahlungsnetzwerk SWIFT hat bekannt gegeben, das es einen Konzeptnachweis (PoC) eines Gateways namens GPI Link plane. Mit diesem soll die Unternehmens-Blockchain-Softwarefirma R3 GPI (Global Payments Innovation)-Zahlungen von seiner Plattform aus ermöglichen können.
Auf dem Pariser Fintech-Forum am 30. Januar sagte der CEO Gottfried Leibbrandt, dass SWIFT seine Pläne für einen Konzeptnachweis (PoC) für R3 noch am gleichen Tag offiziell bekannt geben würde.
Leibbrandt sprach zum ersten Mal in einem gemeinsamen Panel mit Brad Garlinghouse, dem CEO von Ripple - das sich seit langem als Blockchain-Konkurrent zum globalen Interbanken-Netzwerk von SWIFT bezeichnet. Garlinghouse hatte erst im November 2018 kommentiert: "Was wir jeden Tag tun, ist eigentlich, SWIFT abzulösen".
SWIFT, das 10.000 Banken in seinem Netzwerk hat, hat letztes Jahr an mehreren Blockchain-Pilotprojekten teilgenommen. Aber bisher hat das Netzwerk seine bestehende Überweisungsstruktur nicht wesentlich verbessert.
Gottfried erklärte:
"Unsere neue GPI-Plattform ist äußerst interoperabel und offen. Und wir hatten auch schon immer Verbindungen zu anderen Netzwerken [...] Wir kündigen heute noch einen Konzeptnachweis mit der R3-Blockchain für den Handel an, wo man Zahlungen auf der Handelsplattform in die Wege leiten kann, und diese dann in das GPI kommen. Wir erforschen also die Vernetzung mit vielen Dingen."
Laut einer Pressemitteilung von SWIFT, die Cointelegraph vorlag, können die Nutzer der R3-Plattform nun Zahlungen über GPI Link autorisieren, die GPI-Zahlungen mit den Banken der Nutzer abwickeln und die Empfangsbestätigung über GPI Link an die Handelsplattformen zurückmelden lassen, wenn sie abgeschlossen sind.
Der PoC wird schließlich erweitert, um weitere DLT-Plattformen sowie Nicht-DLT- und E-Commerce-Handelsplattformen zu unterstützen.
Das GPI von SWIFT soll die Transparenz grenzüberschreitender Zahlungen rationalisieren und steigern. Der Dienst hat sich im vergangenen Jahr immer weiter etabliert. Schon bald wurden Kommentare laut, in denen es hieß, dass seine Expansion durch die zunehmende Konkurrenz aus dem Blockchain-Sektor vor eine Herausforderung gestellt wird.
Damals zeigte sich SWIFT skeptisch, ob diese disruptive Technologie in großem Maßstab funktionieren könnte. Das Netzwerk behauptete, dass die bisherigen Blockchain-Projekte aller Banken weitgehend "entweder interne oder bilaterale Projekte [...] gewesen seien. Je größer der Maßstab wird, desto komplexer wird es."
Obwohl R3 erst kürzlich sein Corda-Netzwerk gestartet hat, hat das Unternehmen bereits über 300 Partner aus verschiedenen Branchen, sowohl aus dem privaten als auch aus dem öffentlichen Sektor. Gemeinsam wollen sie an der Entwicklung von Corda, seiner Open-Source-Blockchain-Plattform und seinem auf Unternehmen ausgerichteten Ableger Corda Enterprise arbeiten.
Corda war in den letzten Monaten oft in den Nachrichten; Allein im Dezember wurde die auf Corda basierende Euro-Schuldenlösung von R3 von einem deutsch-französisch-niederländischen Dreiergespann von Banken verwendet, um eine Live-Transaktion von Handelspapieren durchzuführen. Der große japanische Finanzdienstleister SBI Holdings gab seine Partnerschaft mit R3 bekannt. Durch diese soll der Einsatz von Corda in Asien verstärkt werden. Außerdem haben 26 französische Unternehmen und fünf große Banken einen Probelauf mit Corda durchgeführt, bei dem es um Identitätsprüfung (KYC) ging.
Bis Redaktionsschluss hat R3 nicht auf eine Anfrage von Cointelegraph zur Stellungnahme reagiert.
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