Der Finanzdirektor von Zug in der Schweiz Heinz Tännler hat die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) zusammengerufen, um eine Arbeitsgruppe zu gründen, die Blockchain-Unternehmen bei der Eröffnung von lokalen Bankkonten unterstützen soll, wie der lokale Nachrichtendienst cash.ch am 26. Juni berichtete.

Da Blockchain- und Krypto-Unternehmen Schwierigkeiten mit dem Eröffnen von Bankkonten in dem Land zu haben scheinen, machte Tännler gemeinsam mit dem Finanzdirektor von Zürich Ernst Stocker den Bundesberater Ueli Maurer auf dieses Problem aufmerksam. Tännler soll besorgt sein, Geschäfte an Länder zu verlieren, die Banken-freundlichere Umgebungen pflegen.

Laut Tännler hat Blockchain großes Potenzial für die Schweiz: "Es darf nicht sein, dass die Schweiz eine innovative Branche verliert, weil sie den Zahlungsverkehr unmöglich macht." Anschließend berief Maurer ein Treffen mit Vertretern der Schweizerischen Nationalbank (SNB), des Staatssekretariats für Internationale Finanzen (SIF), der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA), der SBVg, der Hypothekenkarenz Lenzburg sowie der Kantone Zürich und Zug ein .

Das Treffen endete mit der Bildung einer Arbeitsgruppe unter Leitung der SBVg, die beauftragt wurde, Empfehlungen für Banken zu entwerfen, wie diese mit lokalen Blockchain-Unternehmen für die Eröffnung eines Bankkontos umzugehen haben. Die Empfehlungen werden auch mit der FINMA konsolidiert.

Gemäß cash.ch gab der Steuerdirektor des Kantons Zug eine Stellungnahme heraus, in welcher behauptet wurde, der Grund für die mangelnde Rechtssicherheit der Banken bestehe in der Notwendigkeit der Einhaltung aller Finanzmarktregulierungen, insbesondere was Geldwäsche-Standards betrifft. Laut dem Statement sind die existierenden Finanzmarktregulationen nicht auf Blockchain-basierte Unternehmen zugeschnitten.

Anfang des Monats wurde die Hypothekarbank Lenzburg die erste Bank der Schweiz, welche Geschäftskonten für Blockchain- und Krypto-Unternehmen anbietet. Obwohl die Privatbank Falcon seit letztem Jahr Managementdienste für Krypto-Assets anbietet, bestätigte der Geschäftsführer der Bank, dass sie die ersten in dem Land seien, die Firmenkonten für Blockchain- und Krypto-Unternehmen anbieten.

Im Mai zwang die Entscheidung der polnischen Banken, nicht mit BitBay, der größten Kryptowährung-Börse in Polen, zusammenzuarbeiten, das Unternehmen dazu, sämtliche Geschäftsaktivitäten in dem Land auf Eis zu legen. Die Börse kündigte an, dass sie eine Neueröffnung mit einem neuen Anbieter im Zuständigkeitsbereich der Republik Malta anstrebt, wo die lokalen Gesetze für Krypto-Geschäfte nachsichtiger seien.