Der südkoreanische Krypto-Unternehmer Do Kwon ist aus dem Gefängnis in Montenegro entlassen worden. Der Oberste Gerichtshof berät derzeit noch über Auslieferungsanträge der Vereinigten Staaten und Südkoreas.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge wurde er am 23. März entlassen. Der Oberste Gerichtshof hat die Auslieferung des Mitbegründers von Terraform Labs an Südkorea gestoppt und damit die Entscheidung einer unteren Instanz ausgesetzt.
Der Terraform-Gründer Kwon hat eine Auslieferung an Südkorea beantragt.
Dem Terra-Gründer Kwon wird in Südkorea und in den USA Betrug vorgeworfen, der mit dem Zusammenbruch von Terra Luna im Jahr 2022 in Zusammenhang steht. Damals gingen rund 60 Mrd. US-Dollar an Marktwert verloren. Der Direktor des Gefängnisses Darko Vukcevic sagte dazu:
"Wir haben Do Kwon aus dem Gefängnis entlassen, da seine reguläre Haftstrafe wegen Reisens mit gefälschten Papieren abgelaufen ist. Da er ausländischer Staatsbürger ist und seine Papiere einbehalten wurden, wurde er zur Befragung zur Polizeidirektion für Ausländer gebracht, die sich weiter mit ihm befassen wird."
Die Entscheidung, Kwon freizulassen, hat der Rat des Obersten Gerichtshofs getroffen, der darüber entscheiden wird, ob er an sein Heimatland Südkorea ausgeliefert werden soll. In Südkorea sind die Strafen vergleichsweise milder als in den USA, wo die Staatsanwaltschaft Kwon wegen des Zusammenbruchs des algorithmischen Stablecoin in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 anklagen will.
Kwons Anwalt Goran Rodic bestätigte ebenfalls seine Freilassung. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens wurde Kwons Pass einbehalten, um ihn an der Ausreise zu hindern. Am Samstag wurde Kwon in eine Unterkunft für Ausländer verlegt, wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf Rodic berichtete, der versuchen will, dass Kwon bis zu einem Auslieferungsurteil in Freiheit bleibt.
Der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ging eine Anfechtung durch den Hauptankläger des Balkanlandes voraus, der Verfahrensfehler in den Urteilen zugunsten Südkoreas geltend machte. Sn welches Land er letztlich ausgeliefert wird, hängt von weiteren gerichtlichen Beratungen ab, wobei nach der Ankündigung am Freitag noch kein genauer Zeitplan genannt wurde.

Bei einer Auslieferung in die Vereinigten Staaten würden dem Mitbegründer von Terraform Labs wahrscheinlich acht Anklagen drohen, die von der Staatsanwaltschaft im März 2023 erhoben wurden. Kwon wurde im März 2023 in Montenegro verhaftet, weil er zusammen mit seinem Kollegen, dem ehemaligen Finanzchef von Terraform Labs Han Chang-joon gefälschte Reisedokumente verwendet hatte.
Behörden aus den USA und Südkorea konkurrieren um die Auslieferung, um Kwon in ihrem jeweiligen Lande wegen Betrugs anzuklagen. Die endgültige Entscheidung bleibt weiter abzuwarten.
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