Die privatisierte Börse Thai Digital Asset Exchange (TDAX) hat alle Geschäfte im Bezug auf die Registrierung und das Handeln von Initial Coin Offerings (ICOs) für zwei Wochen auf Eis gelegt, während sie das angekündigte Regelwert der thailändischen Börsenaufsichtsbehörde (Thai SEC) erwartet. Dies berichtete die Bangkok Post am Montag, den 26. Februar.

Die Entscheidung, das ICO Trading-Geschäft zurückzustellen, auch wenn angeblich bereits fünf bis sechs ICOs in Planung seien, fiel, nachdem der TDAX’s Account der Bangkok Bank eingefroren wurde. Angeblich besitze die Bank nicht die nötigen Lizenzen zum Durchführen der Transaktionen. 

TDAX war bei der Abteilung für Entwicklungen des Wirtschaftshandelsministeriums als digitales Währungsgeschäft angemeldet, berichtet Poramin Insom, Gründer und Geschäftsführer von TDAX.

Der Bangkok Post gegenüber äußert sich Insom folgendermaßen:

"Die Bank rief an und fragte, ob wie eine Betriebsgenehmigung nachweisen könnten, aber ich antwortete, dass diese Geschäfte nicht in die gerichtliche Zuständigkeit fallen [daher das Fehlen einer Genehmigung]. Die Bank antwortet, dass sie das Firmenkonto [mit der Bangkok Bank] schließen würden, da das Geschäft nicht legitimiert sei."

Laut der Bangkok Post ist die Bangkok Bank das erste inländische Finanzinstitut, welches sein Geschäft mit Kryptowährungen einstellt.

Insom fügt hinzu, dass die Schließung des TDAX-Kontos der Bank von Bankok keinen Einfluss auf das allgemeine Geschäft mit Krypto habe, da die Tauschbörse noch immer Konten bei der Kasikornbank (KBank), der Siam Commercial Bank und der Krungthai Bank besitze.

TDAX besitze laut Isom ferner ein registriertes Eigenkapitalvermögen von rund 144.000 Euro, welches es für einen Bewerbungsprozess um eine Lizenz für ICOs einsetzen will, bevor das neue Regelwerk öffentlich wird.

Laut einer Quelle der Bankok Post will die Thai SEC dieses am 8. März veröffentlichen, woraufhin alle Online-Börsen sich bei der SEC registrieren müssen. Dies soll eine allgemeine Regulierung von ICOs garantieren.

ICOs werden ein registriertes Mindestkapital von 5 Mio Baht, also etwas mehr als 130.000 Euro, nachweisen müssen und sind außerdem verpflichtet, sich bei einem thailändischen ICO-Portal anzumelden.

Eine andere Quelle soll der Bankok Post gegenüber erwähnt haben, dass individuelle Investment bei 300.000 Baht gekappt werden würden (also bei knapp unter 8.000 Euro). Da dies für "individuelle Investoren ein sehr kleiner Betrag sei, würden sich vermutlich viele Thai Start-ups in fremden Ländern wie Hong Kong oder Singapur registrieren lassen, um so Finanzmittel unter Umgehung der thailändischen Jurisdiktion aufzutreiben."

Ein Rundbrief der thailändischen Zentralbank von letzter Woche warnt Banken, dass sie weder in Kryptowährungen investieren noch mit ihnen handeln und auch nicht an der Entwicklung von Krypto-Tauschbörsen und deren Einführung beteiligt sein dürfen. Da das Rundschreiben jedoch nur Banken betraf - weder Börsen noch andere Krypto-Plattformen - haben diese augenblicklich noch die Möglichkeit, ihr Geschäft in Thailand voll auszuleben.