Veerathai Santiprabhob, Gouverneur der Zentralbank von Thailand, hat alle Banken in Thailand gebeten, sich von Kryptowährungen fern zu halten. Das geht aus einem Bericht von Reuters von gestern, 13. Februar, hervor.

Laut Reuters veröffentlichte die Zentralbank am Montag ein Rundschreiben, das Banken in Thailand verbietet, in Krypto zu investieren und damit zu handeln, sowie an Börsen und Plattformen für den Kryptohandel teilzunehmen und solche zu eröffnen. Das Rundschreiben gilt speziell für Banken, nicht für Börsen oder andere Dienste, die weiterhin frei im Land damit arbeiten dürfen.

Die Banken wurden außerdem gebeten, ihre Kunden nicht über Kryptoinvestments oder -handel zu beraten und Kunden die Verwendung von Kreditkarten für Kryptokäufe zu untersagen. Mehrere große Banken weltweit haben bereits in der vergangenen Woche ein ähnliches Verbot von Kreditkartenkäufen von Krypto eingeführt, da die Kryptomärkte einen Rückgang auf neue Rekordtiefs seit Monaten erlitten haben.

Die Bank von Thailand begründete ihr Kryptoverbot für Banken mit Bedenken, dass digitale Währungen für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche oder terroristische Aktivitäten genutzt werden. Außerdem merkte sie an, dass Kryptowährungen kein legales Zahlungsmittel im Land seien.

Regulieren statt verbieten

Der thailändische Finanzminister Apisak Tantivorawong hatte am 7. Februar erklärt, dass die thailändische Regierung den Kryptohandel nicht verbieten werde, sondern daran arbeiten werde, einen Regulierungsrahmen für digitale Währungen zu schaffen, wie aus einem Bericht der Bangkok Post hervorgeht. Das Rundschreiben der Bank von Thailand kann als Warnung für Banken angesehen werden, um sie von Krypto fernzuhalten, bis dieser Regulierungsrahmen umgesetzt werden kann.

Im September 2017 hatte die thailändische Wertpapier- und Börsenkommission (SEC Thailand) ebenfalls die Bereitschaft zur Unterstützung von Initial Coin Offerings (ICOs) angekündigt, indem Regulierungen zum Schutz von Anlegern gegen Betrug eingeführt wurden. Gestern, am 12. Februar, sagte der SEC-Generalsekretär Rapee Sucharitakul, dass die SEC nicht in der Lage sei, Kryptotransaktionen zu blockieren, da sie über Online-Plattformen gehandelt werden. Doch sie werde versuchen, Investoren gut zu informieren, um sie vor ICO-Betrügereien zu schützen, wie die Bangkok Post berichtete.

Das thailändische Finanzministerium hatte am 2. Februar gesagt, dass die Bank von Thailand und die SEC Thailand zwar Kunden vor Investitionen in Kryptomärkte warnen sollten, aber die Blockchain-Technologie für Thailands Finanzsektor dennoch nützlich sein könnte.

Die Zentralbank von Thailand hatte sich zuvor im August 2017 mit dem Ethereum (ETH)-Mitbegründer Vitalik Buteringetroffen. Dort sprachen sie über die Möglichkeit einer zukünftigen Integration von Ethereum in den thailändischen Finanzsektor, um die Effizienz der bereits bestehenden Infrastruktur zu verbessern.