Der Bitcoin Strategy ETF von ProShares steht kurz davor, die Obergrenze der angebotenen Futures zu erreichen, denn der „erste amerikanische Bitcoin-ETF“ erfreut sich in kürzester Zeit enormer Beliebtheit.

So hat der ProShares ETF schon nach wenigen Tagen 1.900 Terminkontrakte für den Oktober verkauft, wobei die Chicagoer Börse CME, auf der der ETF gelistet ist, für den Monat eine Obergrenze von 2.000 Futures festgelegt hat.

Für den November sind bereits 1.400 Futures verkauft. Laut Bloomberg liegt das Gesamtlimit für offene Kontrakte bei 5.000 Stück. Die Nachfrage übersteigt also in schnellen Schritten das verfügbare Angebot. Eine Lösung für dieses Problem könnten längere Laufzeiten sein, was allerdings die Gefahr birgt, dass sich der ETF zu sehr vom tatsächlichen Bitcoin-Kurs abkoppelt.

Zur Erinnerung: Der Indexfonds (ETF) von ProShares ist an Bitcoin-Futures gekoppelt, wodurch dieser nur indirekt vom Bitcoin-Kurs beeinflusst wird, nichtsdestotrotz besteht ein Zusammenhang.

Nate Geraci von der Investmentberatung ETF Store teilt die Sorge, dass sich der Indexfonds zu sehr von Bitcoin entfremden könnte:

„Der ETF wäre gezwungen, zu immer höheren Kursen Bitcoin-Futures anzukaufen, je weiter die Kontrakte in die Zukunft gehen.“

Der bevorstehende Start der Konkurrenzprodukte von Valkyrie und VanEck, die voraussichtlich am heutigen 22. Oktober bzw. am 25. Oktober den Handel aufnehmen sollen, könnte die Nachfrage nach dem ProShares ETF etwas dämpfen und so für Abhilfe sorgen.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, ist der ProShares ETF der erste Indexfonds überhaupt, der in zwei Tagen ein verwaltetes Vermögen von mehr als 1 Mrd. US-Dollar erreicht hat. Damit hat dieser zugleich den 18-jährigen Rekord eines Gold-ETFs geknackt, der innerhalb von drei Tagen auf diese Summe kam.

Bloomberg-Analyst Eric Balchunas geht dementsprechend davon aus, dass die Nachfrage für den Indexfonds so schnell nicht abreißen wird:

„Das unerwartet hohe Volumen für den BITO macht diesen zu einem Schneeball, der den Berg herunterrollt und immer mehr Liquidität und Assets vereinnahmt.“

Zudem ist der ETF-Experte überzeugt, dass der Erfolg des Investitionsprodukts dafür sorgen wird, dass bald auch ein „direkt“ an Bitcoin gekoppelter Indexfonds in den USA eine Zulassung erhält:

„Der Erfolg, die Wirkungsweise von ETFs und das Problem der begrenzten Kapazität von Futures-ETFs könnten dafür sorgen, dass die SEC ihre bisherige Haltung überdenkt und den Weg für einen direkten Bitcoin-ETF frei macht.“

Wie Cointelegraph berichtet hatte, antizipiert die große Krypto-Vermögensverwaltung Grayscale diesen Schritt und will ihren marktführenden Bitcoin-Investmentfonds so schnell wie möglich in einen direkten Bitcoin-ETF konvertieren.