Bitcoin (BTC) brach am 18. Juni auf 17.622 US-Dollar ein. Das ist das erste Mal in der Geschichte von Bitcoin, dass er unter sein vorheriges Zyklushoch gefallen ist. Die aggressive Straffung der Geldpolitik durch die US-Zentralbank, eine Krise bei der Krypto-Kreditplattform Celsius und Liquiditätsprobleme beim Investmentfonds Three Arrows Capital sorgen derzeit für Panik unter den Händlern.

Der Marktkommentator Holger Zschäpitz sagte, Bitcoin sei in seiner Geschichte bereits viermal um über 80 Prozent eingebrochen. Damit liegt der derzeitige Rückgang mit etwa 74 Prozent noch im historischen Rahmen. Laut dem Marktanalysten Rekt Capital wurde der Boden in früheren Bärenmärkten knapp unter dem 200-Wochen-Durchschnitt erreicht. Wenn sich die Geschichte wiederholt, ist es unwahrscheinlich, dass Bitcoin lange auf dem aktuellen niedrigen Niveau verbleibt.

Kryptomarktdaten, Tagesübersicht. Quelle: Coin360

Daten von Coinglass deuten darauf hin, dass Bitcoin im Juni dieses Jahres 39 Prozent verloren und damit den schlimmsten Juni seit 2013 verzeichnet hat. Einige Investoren erwarten, dass Bitcoin bald seinen Boden erreicht, doch der Krypto-Kritiker Peter Schiff warnt, dass die Verkäufe weitergehen und die größte Kryptowährung auf 3.000 US-Dollar fallen könnte.

Können die Bullen den Rückgang von Bitcoin kurzfristig aufhalten? Sehen wir uns die Top-5-Kryptowährungen an, die sich besonders gut entwickeln könnten

BTC/USDT

Bitcoin fiel am 18. Juni unter die kritische Unterstützung bei 20.111 US-Dollar und signalisierte damit die Fortsetzung des Abwärtstrends. Positiv ist, dass die Bullen den Rückgang gekauft haben, wie der lange Docht auf der Tageskerze zeigt.

BTC/USDT Tageschart. Quelle: TradingView

Die Käufer versuchen, den Kurs wieder über das Einbruchsniveau bei 20.111 US-Dollar steigen zu lassen. Wenn ihnen das gelingt, würde das signalisieren, dass der Rückgang auf 17.622 US-Dollar am 18. Juni eine Bärenfalle war. BTC/USDT könnte sich dann bis auf 23.362 US-Dollar erholen, wo die Bären erneut einen starken Widerstand aufbauen könnten.

Der RSI liegt in den letzten Tagen im überverkauften Bereich, was auf eine baldige Erholung hindeutet.

Dieses optimistische Szenario ist hinfällig, wenn der Kurs von 20.111 US-Dollar aus nach unten dreht. Das würde darauf hindeuten, dass die Bären das Niveau in einen Widerstand verwandelt haben und die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs unter 17.622 US-Dollar erhöhen. Die nächste Unterstützung weiter unten liegt bei 16.000 US-Dollar.

BTC/USDT 4-Stunden-Chart. Quelle: TradingView

Die positive Divergenz beim RSI deutet darauf hin, dass die Bären ihre Oberhand verlieren könnten. Auf dem 4-Stunden-Chart sieht man, dass sich der Kurs bis auf den 20-Tage-EMA erholt hat.

Bären sollten dieses Niveau besonders im Auge behalten, da ein Ausbruch und Schluss darüber das Paar auf die Widerstandszone zwischen dem 50-Tage-SMA und 23.362 US-Dollar steigen lassen könnte.

Wenn der Kurs sich allerdings nicht über dem 20-Tage-EMA halten kann, deutet das darauf hin, dass die Bären auf den höheren Niveaus aktiv werden. Die Verkäufer werden dann erneut versuchen, das Paar auf 17.622 US-Dollar sinken zu lassen.

SOL/USDT

Solana (SOL) befindet sich in einem starken Abwärtstrend, aber die positive Divergenz beim RSI deutet darauf hin, dass der bärische Schwung schwächer werden könnte.

SOL/USDT Tageschart. Quelle: TradingView

Die Bullen wollen den Kurs über den 20-Tage-EMA bei 36 US-Dollar steigen lassen. Wenn ihnen das gelingt, deutet das auf ein Comeback für die Bullen hin. SOL/USDT könnte dann bis auf den 50-Tage-SMA bei 50 US-Dollar steigen, wo die Bären wohl einen starken Widerstand leisten werden.

Wenn der Kurs allerdings vom 20-Tage-EMA aus nach unten dreht, deutet das darauf hin, dass die Bären ihren Vorteil nicht so einfach aufgeben. Die Verkäufer werden dann erneut versuchen, den Kurs unter 25 US-Dollar sinken zu lassen und den Abwärtstrend fortzusetzen.

SOL/USDT 4-Stunden-Chart. Quelle: TradingView

Die Bullen haben den Kurs auf dem 4-Stunden-Chart über die gleitenden Durchschnitte steigen lassen und versuchen nun, den Widerstand an der Abwärtstrendlinie zu überwinden. Wenn ihnen das gelingt, deutet das darauf hin, dass der Abwärtstrend kurzfristig vorbei sein könnte. Die Käufer werden dann versuchen, den Kurs auf 42,50 US-Dollar und dann auf 45 US-Dollar steigen zu lassen.

Wenn der Kurs vom aktuellen Niveau oder von der Abwärtstrendlinie aus nach unten dreht und unter die gleitenden Durchschnitte fällt, signalisiert das, dass die Bären den Widerstand weiter aggressiv verteidigen. Dadurch könnte der Kurs auf 27,50 US-Dollar und dann auf 25 US-Dollar fallen.

LTC/USDT

Die Bären haben am 18. Januar versucht, Litecoin (LTC) unter seine starke Unterstützung bei 40 US-Dollar sinken zu lassen. Aber der lange Docht auf der Tageskerze deutet darauf hin, dass die Bullen das Niveau aggressiv verteidigen.

LTC/USDT Tageschart. Quelle: TradingView

Durch die Erholungsrallye konnte der Kurs bis an den 20-Tage-EMA bei 55 US-Dollar klettern. Dieses Niveau sollte man im Auge behalten, da ein Ausbruch und Schluss darüber einen potentiellen Trendwechsel signalisieren könnte. LTC/USDT könnte dann bis an den 50-Tage-SMA bei 68 US-Dollar steigen.

Wenn der Kurs allerdings vom 20-Tage-EMA aus nach unten dreht, deutet das darauf hin, dass der Trend weiter negativ bleibt und Trader bei Rallyes verkaufen. Die Bären werden dann erneut versuchen, das Paar auf unter 40 US-Dollar sinken zu lassen und den Abwärtstrend fortzusetzen.

LTC/USDT 4-Stunden-Chart. Quelle: TradingView

Der Kurs ist auf dem 4-Stunden-Chart aus einem symmetrischen Dreiecksmuster ausgebrochen. Obwohl eine solche Konstellation in der Regel als Fortsetzungsmuster fungiert, deutet das manchmal auf eine mögliche Umkehrung hin. Die gleitenden Durchschnitte haben eine bullische Überkreuzung gemacht, was einen Vorteil für die Käufer bedeutet. Wenn die Käufer den Kurs über dem Dreieck halten können, könnte das Paar bis auf das Musterziel bei 62 US-Dollar steigen.

Dieses optimistische Szenario ist kurzfristig hinfällig, wenn der Kurs nach unten dreht und wieder in das Dreieck fällt. Ein solcher Rückgang würde signalisieren, dass der Ausbruch über das Dreieck eine Bullenfalle war.

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LINK/USDT

Chainlink (LINK) befindet sich in einem Abwärtstrend, versucht aber, einen Boden bei 5,50 US-Dollar zu bilden. Die Bären konnten den Kurs am 13. Juni, 14. Juni und am 18. Juni unter dieses Niveau sinken lassen, konnten die niedrigeren Niveaus allerdings nicht halten. Das deutet darauf hin, dass die Bullen bei Rückgängen kaufen.

LINK/USDT Tageschart. Quelle: TradingView

Die positive Divergenz ein RSI deutet darauf hin, dass der bärische Schwung schwächer wird. Die Käufer werden versuchen, den Kurs in Richtung der Abwärtstrendlinie steigen zu lassen, wo wahrscheinlich ein heftiger Widerstand auf sie wartet.

Wenn der Kurs von der Abwärtstrendlinie aus nach unten dreht, werden die Bären erneut versuchen, LINK/USDT unter die Unterstützung bei 5,50 US-Dollar sinken zu lassen und zu halten. Wenn ihnen das gelingt, würde das signalisieren, dass der Abwärtstrend weitergeht.

Wenn die Käufer den Kurs allerdings über der Abwärtstrendlinie halten können, deutet das auf einen möglichen Trendwechsel hin. Das Paar könnte dann bis auf 10 US-Dollar und dann auf 12 US-Dollar steigen.

LINK/USDT 4-Stunden-Chart. Quelle: TradingView

Durch die Erholung konnte das Paar bis an den 50-Tage-SMA steigen, der nun als geringfügiger Widerstand fungieren könnte. Der 20-EMA wird allmählich flacher und der RSI liegt fast in der Mitte, das deutet darauf hin, dass die Bären ihre Oberhand verlieren.

Wenn die Käufer den Kurs über den 50-Tage-SMA steigen lassen können, könnte das Paar auf 7,51 US-Dollar klettern. Ein Ausbruch und Schluss über diesem Widerstand würde kurzfristig einen Doppelboden vervollständigen. Das Ziel dieses Umkehrmusters liegt bei 9,50 US-Dollar.

Dieses optimistische Szenario ist hinfällig, wenn die Bären den Kurs unter die starke Unterstützung bei 5,50 US-Dollar sinken lassen und halten können.

BSV/USD

Bitcoin SV (BSV) hat ein breiter werdendes Muster gebildet und die Käufer versuchen, den Kurs über den Widerstand des Setups steigen zu lassen. Beim RSI ist eine positive Divergenz zu sehen, was signalisiert, dass der bärische Schwung schwächer wird.

BSV/USD Tageschart. Quelle: TradingView

BSV/USD könnte sich bis zur Widerstandslinie erholen, wo die Bären versuchen könnten, die Erholung zu stoppen. Wenn ihnen das gelingt, würde das darauf hindeuten, dass die Bären bei Rallyes weiterverkaufen. Dadurch könnte das Paar noch einige Zeit in der Konstellation verbleiben.

Wenn die Bullen den Kurs allerdings über den Widerstand steigen lassen können, würde das signalisieren, dass das Paar seinen Boden erreicht hat. Das Paar könnte dann in Richtung 80 US-Dollar und dann 87 US-Dollar steigen.

BSV/USD 4-Stunden-Chart. Quelle: TradingView

Auf dem 4-Stunden-Chart sieht man, dass das Paar in einer engen Spanne zwischen 45 US-Dollar und 66 US-Dollar liegt. Wenn es dem Bären nicht gelingt, das Paar unter die Spanne sinken zu lassen, werden die Bullen versuchen, den Kurs über den Widerstand klettern zu lassen.

Wenn ihnen das gelingt, könnte das Paar einen neuen Aufwärtstrend starten. Durchs Ziel dieses Musters liegt bei 87 US-Dollar. Es könnte aber auch sein, dass der Kurs von 66 US-Dollar aus nach unten dreht. Wenn das passiert, deutet das darauf hin, dass das Paar noch eine Zeit lang in der Spanne verbleiben wird.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jedes Investment und jeder Handel gehen mit Risiken einher und Sie sollten gut recherchieren, bevor Sie eine Entscheidung treffen.