Alexey Pertsev bleibt in Untersuchungshaft, eine Entscheidung, die bei Entwicklern von Datenschutztechnologien zu Bedenken geführt hat.

Pertsev, der Entwickler des Krypto-Mixers Tornado Cash, wird also in Haft bleiben, während er auf seinen Prozess wartet. In einem X-Post vom 21. November drückte Pertsev seine Enttäuschung über die Entscheidung des Gerichts aus, seine Haft zu verlängern, was seiner Meinung nach seine Möglichkeiten, sich auf eine Berufung vorzubereiten, beeinträchtigt.

Alexey Pertsev zeigt sich über das Urteil enttäuscht. Quelle: Alexey Pertsev

Die Entscheidung folgt dem wachsenden Interesse der Regulierungsbehörden an Pertsevs umstrittenen Krypto-Mixer.

Am 14. November verlangten mehrere Abgeordnete der Demokratischen Partei im US-Repräsentantenhaus Antworten vom Finanzministerium auf die Frage, was gegen den Krypto-Mixer Tornado Cash unternommen wird, der im Jahr 2022 offiziell sanktioniert wurde, aber weiterhin aktiv ist.

Die Abgeordneten hoben in diesem Zusammenhang eine „Wiederbelebung“ der Nutzung von Mixern in diesem Jahr hervor, wobei Tornado Cash in der ersten Hälfte des Jahres 2024 Einzahlungen in Höhe von 1,8 Mrd. US-Dollar entgegennahm, was einem Anstieg von 45 % gegenüber dem gesamten Jahr 2023 entspricht.

Prozess um Tornado Cash als Fingerzeig für Datenschutz?

Pertsev bleibt aufgrund von Geldwäschevorwürfen verhaftet, obwohl er einen Krypto-Mixer ohne eigene Verwahrung von Kundengeldern betreibt.

Pertsev wurde am 14. Mai von niederländischen Richtern am Berufungsgericht s-Hertogenbosch der Geldwäsche für schuldig befunden. Der Entwickler wurde zu fünf Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt, weil er über die Plattform illegale Gelder im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar gewaschen haben soll.

Als nicht-verwahrendes Krypto-Mischprotokoll hält oder kontrolliert Tornado Cash jedoch niemals direkt die Gelder seiner Nutzer.

Obwohl er also keine Kontrolle über die Gelder hatte, wurde der Entwickler für schuldig befunden, nachdem er im August 2022 in den Niederlanden inhaftiert worden war, kurz nachdem die US-Regierung Tornado Cash auf ihre schwarze Liste gesetzt hatte.

Während seines Prozesses im März argumentierte Pertsev, dass er nicht für die Handlungen derjenigen haftbar gemacht werden könne, die das Tornado Cash Protokoll für unrechtmäßige oder illegale Zwecke verwendeten.

Das Gericht wies dieses Argument mit der Begründung zurück, dass Pertsev und die anderen Mitbegründer von Tornado Cash, wenn sie wirklich hätten verhindern wollen, dass Kriminelle das Protokoll missbrauchen, weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit hätten ergreifen müssen.

Der Rechtsstreit von Pertsev bereitet den Entwicklern von Datenschutzprotokollen große Sorgen.

Laut Matthew Niemerg, dem Mitbegründer und Präsident von AlephZero, wird es für künftige Datenschutzprotokolle von entscheidender Bedeutung sein, Funktionen zum Schutz der Privatsphäre auf rechtskonforme Weise anzubieten.

Matthew Niemerg im Gespräch mit Cointelegraph. Quelle: Cointelegraph

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