Die bekannte Spielwarenkette Toys “R” Us hat nach der Veröffentlichung seines neuesten Werbespots, der vollständig mit dem generativen KI-Tool Sora von OpenAI erstellt wurde, deutliche Kritik geerntet.

Der Werbespot zeigt den Gründer des amerikanischen Spielwarenhändlers, Charles Lazarus, als Kind und seine Vision bei der Gründung von Toys “R” Us, auch Firmenmaskottchen Geoffrey, der Giraffe, ist mit dabei. Der Spot wurde vom firmeneigenen Studio und der Kreativagentur Native Foreign erstellt.

In einer begleitenden Erklärung zum Werbespot bezeichnete der Spielwarenhändler den von der KI generierten Film als „bahnbrechend“, da es sich um den ersten großen Werbespot handelt, der ausschließlich mit dem Text-to-Video-Tool von OpenAI erstellt wurde.

„Charles Lazarus war ein Visionär, der seiner Zeit voraus war, und wir wollten sein Vermächtnis mit einem Spot ehren, der die modernste verfügbare Technologie nutzt“, sagte Kim Miller Olko, Chief Marketing Officer von Toys “R” Us, in einer Erklärung.

Der Werbespot erhielt allerdings besonders von Künstlern und Filmemachern schnell Gegenwind, wobei Avengers-Regisseur Joe Russo sogar meinte, dass dieser „verdammt scheiße“ sei.

Andere bemängelten die fehlende visuelle Kontinuität des Werbespots, einschließlich auffälliger Veränderungen der Körpermerkmale und der Kleidung der Hauptfigur während des 66-sekündigen Clips.

„Wie in einem verrückten Traum ist es jedes Mal eine andere Person, wenn man sie sieht“, schrieb ein X-Nutzer stellvertretend.

Quelle: syndrowm

„Das ist nicht der richtige Weg. Warum diese Marketing-Leute dachten, dass dies ein gutes Schaufenster zur Seele ihres Produkts sei, bleibt rätselhaft“, schrieb Robin Schmidt, der CEO des Metaverse-Unternehmens BasedAF.

Andere zielten auf die vermeintlichen Energiekosten von KI-generiertem Material im Vergleich zu konventionellen Filmaufnahmen für Werbematerial ab.

Kein Aspekt davon sieht besser aus als bei herkömmlicher Machart, aber es kostet ein Vielfaches mehr an Energie in der Produktion“, erklärte der ehemalige Ubisoft-Konzeptkünstler RJ Palmer entsprechend auf X.

„Selbst dann kann man immer noch sehen, wo Teile aus unterschiedlichen Quellen grob herausgenommen und eingefügt wurden, um zu versuchen, ein zusammenhängendes Ganzes zu bekommen“, so Palmer weiter. „Das ist im Grunde genommen nicht von Vorteil.“

OpenAI stellte sein Text-zu-Video-Modell Sora erstmals am 15. Februar vor und begeisterte zunächst die Nutzer in den sozialen Medien mit seinen Fähigkeiten.

Seit seiner Veröffentlichung sind jedoch die Grenzen des Modells, einschließlich seiner Unfähigkeit, konsistentes Filmmaterial ohne „unheimliche“ Unterschiede bei den Subjekten zu erzeugen, deutlich geworden.

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