Der Markt weiß offenbar nicht so recht, was er von "einer der größten Ankündigungen in der Geschichte von Bitcoin" halten soll. El Salvadors Präsident hat angekündigt, ein Gesetz vorlegen zu wollen, um Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel anzuerkennen. 

In einer Präsentation auf der Bitcoin 2021 von Jack Mallers, dem CEO von Zap zeigte der Zap-Chef ein kurzes Video des salvadorianischen Präsidenten Nayib Bukele. Darin kündigte der Kopf des Landes diesen historischen Gesetzesvorschlag an. Zap ist ein Unternehmen, das eine bisher wenig bekannte Lightning Network Wallet-App namens Strike entwickelte. Strike hat derzeit 3,2 von 5 Sternen im Google Play Store.

"Nächste Woche werde ich dem Kongress einen Gesetzesentwurf zukommen lassen, in dem Bitcoin zu legalem Geld werden soll", so Bukele in dem Video.

Bukele gilt als Diktator und Autokrat. Er festigte seine Macht im letzten Monat, als er fünf Richter und den Generalstaatsanwalt des Landes entließ. In einem Reddit-Thread von einem bekennenden Salvadorianer hieß es, dieser Schritt werde von Bukeles Mehrheits-Partei und von der allgemeinen Bevölkerung begrüßt.

In Bitcoin-Kreisen wurde ein solcher Schritt schon lange erwartet. Einige Leute spekulierten, dass Länder den größten digitalen Vermögenswert in ihren Staatsreserven aufnehmen, halten und Transaktionen damit durchführen würden.

In einem Tweet der Bitcoin-Befürworterin Caitlyn Long hieß es, das könne eine "Hintertür" für Banken sein, um BTC zu verwalten und zu verwahren:

Die Ankündigung löste auf der Konferenz Jubel aus, während der Markt kaum reagierte. BTC ist in 24 Stunden quasi gleich geblieben und über 14 Tage Stunden betrachtet um 3,5 Prozent gefallen. 

Diese kühle Reaktion könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Ankündigung nicht konkret genug war. Ein selbsternannter Hacker auf Twitter merkte an, Strike sei nicht vertrauensfrei und sei zensierbar. Das bedeute, dass eine solche BTC-Implementierung als gesetzliches Zahlungsmittel nicht der anarcho-kapitalistischen Utopie entsprechen würde, die sich einige Hodler wünschen.

Die Märkte zeigten sich zwar unbeeindruckt, aber Bukele bemerkte in einem kürzlichen Tweet, dass diese neue Politik ein größer und bedeutender Segen für viele Salvadorianer sein könnte. Besonders für die über 70 Prozent der Bevölkerung, die kein Bankkonto haben, unabhängig von den technischen Einzelheiten der Umsetzung:

"Finanzielle Eingliederung ist nicht nur eine moralische Pflicht, sondern auch ein Weg, die Wirtschaft des Landes wachsen zu lassen, indem ein Zugang zu Krediten, Ersparnissen, Investitionen und sicheren Transaktionen geboten wird."