Vakt, eine Blockchain-Plattform für die Abwicklung von Seefracht, eine Absichtserklärung mit dem Unternehmen essDOCS getroffen, das seinerseits administrative Prozesse digitalisiert, um gemeinsam eine Blockchain-Lösung für die europäische Reedereibranche zu entwickeln.

Wie das Nachrichtenportal Benzinga am 20. September berichtet, wollen Vakt und essDOCS mit ihrer Blockchain-Lösung dazu beitragen, die Abwicklung von Schifftransporten in Europa weitestgehend zu digitalisieren.

Digitalisierung der Reedereibranche

Obwohl das gemeinsame Vorhaben zunächst in Nordwesteuropa anlaufen soll, zielen die beiden Partner zukünftig auch auf den globalen Markt ab. Der besondere Nutzen der Blockchain-Technologie geht dabei aus der offiziellen Mitteilung des Projekts hervor:

„Die an einem Handelsgeschäft beteiligten Parteien senden ihre Informationen an das jeweilige Terminal, das dann wiederum seine eigenen Informationen hinzufügt, ehe diese an den Schiffskapitän weitergeleitet werden, der dann das beförderte Produkt und die Menge bestätigen muss. Dieser komplizierte Prozess erfordert eine Vielzahl an Dokumenten in Papierform, darunter auch der Lieferschein, der nötig ist, damit der Verkäufer dem Käufer überhaupt eine Rechnung stellen kann.“

Die Blockchain-Lösung der beiden Unternehmen schickt sich an, diese Problematik aufzulösen, indem der gesamte Prozess vollständig digitalisiert wird. Dabei ist nicht nur die digitale Form entscheidend, um den bürokratischen Aufwand zu verringern, sondern auch der Einsatz der Blockchain, da diese dafür sorgen kann, dass Dokumente automatisch beglaubigt und verifiziert werden können.

Wie Cointelegraph Ende Februar berichtet hatte, konnte die Vakt bereits vier große neue Klienten gewinnen, wodurch die Plattform nun sehr stark im Ölhandel in der Nordsee involviert ist. Etienne Amic, der Geschäftsführer der Vakt, meinte damals, dass eine erfolgreiche Nutzung durch die Reedereibranche dazu führen könnte, dass sich bald auch andere Bereiche an den Einsatz der Blockchain-Technologie wagen.

Blockchain findet zunehmend Annahme in der Logistik

Anfang des Jahres hat Russland wiederum eine Vereinbarung mit der großen internationalen Reederei Maersk getroffen, um die Blockchain-Plattform TradeLens auf den Weg zu bringen, die ebenfalls dafür sorgen soll, dass der bürokratische Aufwand in der Schifffahrt minimiert wird.

Das Schweizer Logistikunternehmen Panalpina hat unterdessen ein eigenes Blockchain-Pilotprojekt ins Leben gerufen, um die Nutzung der Technologie in den eigenen Lieferketten zu erproben.