Für Krypto-Unternehmen wird der Zugang zu Bankendienstleistungen immer schwieriger, wie Bloomberg nun unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet. Demnach fordern die paar Banken, die überhaupt noch mit der Kryptobranche kooperieren, jetzt umso mehr Dokumente und Informationen zur Überwachung der Transaktionen ihrer Krypto-Kunden ein.
Die Herausforderungen für britische Krypto-Unternehmen sind dabei vielfältig, so werden deren Anträge abgelehnt, Konten eingefroren oder ihnen übermäßige Bürokratie auferlegt. Aus diesem Grund hat sich die Branche in den vergangenen Wochen bereits offiziell bei Premierminister Rishi Sunak beschwert. Hier könnten sie womöglich auf offene Ohren treffen, denn Sunak plant eigentlich den Ausbau von Großbritannien als Zentrum für Finanztechnologie, und Krypto ist Bestandteil dieser Planungen.
„Die Reaktion der britischen Banken ist viel schärfer als in der EU“, wie Tom Duff-Gordon, der Vizepräsident für International Policy bei Coinbase, gegenüber Bloomberg feststellt. So würden die Regulierungsbemühungen der Europäischen Union in Form der MiCA dafür sorgen, dass Banken in der EU zurzeit noch generell offener für Krypto-Unternehmen sind als Finanzinstitute in anderen Ländern. Zur Erinnerung: Das Europaparlament hat im Oktober endlich die sogenannten Markets in Crypto Assets (MiCA), ein umfassender Gesetzesrahmen zur Krypto-Regulierung, verabschiedet, nachdem diese ursprünglich im September 2020 eingegeben wurde. Das finale Votum steht für diesen Monat zwar noch aus, dennoch gilt eine baldige Umsetzung inzwischen als Formsache.
Chancellor @RishiSunak has asked @RoyalMintUK to create an NFT to be issued by the summer.
— HM Treasury (@hmtreasury) April 4, 2022
This decision shows the the forward-looking approach we are determined to take towards cryptoassets in the UK. pic.twitter.com/cd0tiailBK
Die veränderte Lage macht sich in Großbritannien allerdings bereits für die heimische Kryptobranche bemerkbar, so sind Risikokapitalinvestitionen in diese im bisherigen Jahr 2023 um satte 94 % auf nur noch 55 Mio. US-Dollar zurückgegangen, wie PitchBook zeigt. In anderen europäischen Ländern sind diese wiederum um 31 % gestiegen.
Anfang März hatten die HSBC Holdings und die Nationwide Building Society zudem den Kauf von Kryptowährungen per Kreditkarten für Privatanleger verboten, wodurch die Liste der Banken, die sich in Großbritannien von Krypto abwenden immer länger wird.
Ähnlich wie in den USA wird die Situation für Krypto-Unternehmen in Großbritannien auch von Behördenseite immer problematischer, so hat die britische Finanzaufsicht FCA im Februar bereits neue Regulierungsvorschriften herausgegeben, durch die die Geschäftsführer von Krypto-Firmen bis zu zwei Jahre ins Gefängnis wandern könnten, sofern diese grundlegende Vorgaben zur Bewerbung ihrer Projekte nicht einhalten.
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