Der international gefeierte ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat inmitten des Krieges ein neues Gesetz verabschiedet, das den Umgang mit Kryptowährungen in der Ukraine vollumfänglich legalisiert.
Wie aus einer Ankündigung vom heutigen Mittwoch hervorgeht, hat Selenskyj nun einen entsprechenden Gesetzentwurf des Ukrainischen Ministeriums für Digitalen Wandel unterzeichnet, der bereits im Februar im Parlament verabschiedet worden war. Demnach können sich Kryptobörsen und Krypto-Unternehmen ab sofort bei den Regierungsbehörden registrieren, um eine Zulassung zu erhalten, während Banken problemlos ihre Dienstleistungen für Krypto-Firmen anbieten dürfen.
Das neue Gesetz betraut die ukrainische Börsenaufsicht mit der Beaufsichtigung der Kryptobranche, wodurch die Behörde gleichsam die damit beauftragt wird, die Regulierungsmaßnahmen für den Kryptomarkt zu formulieren und die Vergabe der notwendigen Genehmigungen zu organisieren. Wie die Regierung des Weiteren erklärt, soll das Finanzministerium bereits an der Anpassung des Steuerrechts arbeiten, damit Kryptowährungen möglichst reibungslos integriert werden können.
„Die Unterzeichnung dieses Gesetzes durch den Präsidenten ist ein wichtiger Schritt, um die Kryptobranche aus der dunklen Ecke zu holen und einen völlig legalen Markt für Kryptowährungen in der Ukraine zu etablieren“, wie das Ministerium für Digitalen Wandel die endgültige Verabschiedung durch den inzwischen zum Nationalhelden gewordenen Selenskyj kommentiert.
Ukraine has legalized the crypto sector — @ZelenskyyUa signed a law. From now on foreign and Ukrainian cryptocurrencies exchanges will operate legally and banks will open accounts for crypto companies. It is an important step towards the development of the VA market in Ukraine. pic.twitter.com/lqqO1J9r1k
— (@mintsyfra) March 16, 2022
Kryptowährungen werden für die Ukraine immer mehr zum Mittel der Wahl im Kampf gegen das übermächtige Russland, weshalb das Land mit der heutigen Legalisierung womöglich ganz bewusst einen unerwarteten Trumpf ausspielt. Einerseits fließen auf diesem Weg massive Spendengelder für humanitäre Zwecke und zur Unterstützung der eigenen Kampfhandlungen in die Ukraine, andererseits kann die ukrainische Zentralbank so unbesorgt die eigene Nationalwährung stabilisieren, ohne dass die Bevölkerung von internationalen Kapitalströmen abgeschnitten wird.
Am Montag hat die führende ukrainische Kryptobörse Kuna gemeinsam mit der FTX, Everstake und dem Ministerium für Digitalen Wandel wiederum eine Spendenplattform ins Leben gerufen, über die Krypto-Nutzer auf der ganzen Welt Spenden in Form von Kryptowährungen tätigen können, um „den Kampf für die Freiheit zu unterstützen“. Laut der offiziellen Webseite der Kampagne wurden bereits mehr als 54 Mio. US-Dollar in Kryptowährungen gespendet, was knapp 27 % der erhofften 200 Mio. US-Dollar sind.
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