Ein Werbegag für das kommende Initial Coin Offering (ICO) des ukrainischen sozialen Netzwerks ASKfm führte letzte Woche zum Tod eines Menschen. Das geht aus einem Bericht der Financial Times Alphaville vom Freitag, 25. Mai, hervor.

Laut FT sponserte ASKfm die "Krypto-Enthusiasten" Taras Pozdnii, Roman Gorodechnii und Dmitri Semenko, damit sie den Mount Everest erklimmen können und eine 47-Pfund-Ledger-Wallet mit 500.000 ASKfm-Token auf den Gipfel bringen und dort platzieren. Eine zweite Wallet mit der gleichen Menge an Token sollte dabei dann in einem Wettbewerb als Gewinn dienen.

Ein Youtube-Werbevideo für den Stunt bat die Zuschauer, sie sollen sich "auf den höchsten Token vorbereiten. Buchstäblich." Dabei wurde die Wallet auf dem Gipfel des Everest bereitgestellt, für jeden, der "mutig genug" sei, diese zu holen. Laut einem Sprecher von ASKfm sind die Token auf dem Gipfel Everest umgerechnet 42.000 Euro wert. Diese Summe wurde durch eine "Schätzung ihres Wertes nach Start des Vorverkaufs und des ICO" berechnet.

Die FT bestätigte durch einen Bericht des Everest-Bloggers Alan Arnettes vom Wochenende, dass ein ukrainisches Team den Everest bestiegen hatte, aber der Blog merkte an, dass einer der begleitenden Sherpas namens Lam Babu Sherpa während des Abstiegs gestorben wäre.  

Lam Babu Sherpas Tod soll laut der russischen Medienseite 4Sport.ua entweder aufgrund von Schneeblindheit oder körperlicher Erschöpfung verursacht worden sein. Die Schneeblindheit wurde laut FT von einem Vertreter des nepalesischen Tourismusministeriums bestätigt. In einem weiteren Post vom ukrainischen Team auf 4Sport.ua wurde der Tod so beschrieben:

"In einer Sekunde - animalische Angst und ich rufe Dima zu - lass uns von hier verschwinden oder das werden die letzten Bilder sein, die wir jemals machen werden. Zu dieser Zeit befanden sich drei unserer Sherpa auf dem Gipfel, wir sahen Dimas Sherpa und wie sich herausstellte, kehrte er nicht ins Lager zurück :(("

Arnette schreibt in seinem Blogpost, dass der Tod von Lam Babu Sherpa ein "sehr verwirrender Fall" sei:

"Ich verstehe nicht, wie der 45-jährige Sherpa Schneeblindheit bekommen konnte, er soll getaumelt sein und niemand konnte ihm helfen. Ich versuche, weitere Details zu diesem traurigen Ereignis zusammenzutragen."

Einer der ukrainischen Bergsteiger, Taras Pozdnii, sagte gegenüber der FT, er habe nicht gewusst, was mit dem Sherpa passiert sei. Dieser war "ganz hinten, so dass wir ihn nicht gesehen haben".

Max Tsaryk, CEO von ASKfm, sagte gegenüber der FT: "Wir haben erfahren, dass ein Sherpa, der erfolgreich einen unserer gesponserten Bergsteiger auf einem Teil seiner Reise unterstützte, nachdem er zuvor andere nicht verwandte Gruppen von Bergsteigern unterstützte, später vermisst wurde":

"Das letzte offizielle Update, das wir erhalten haben, war, dass der Zustand und die Position des vermissten Sherpa unbekannt seien und es nicht unsere Aufgabe war, öffentliche Aussagen darüber zu machen. Denn diese hätten dazu führen können, dass falsche Informationen verbreitet werden."

Die FT merkt an, dass die Nachrichten über den Tod des Sherpas sowohl in Ukrainisch als auch in Englisch online veröffentlicht wurden, wobei einer der Bergsteiger den Tod auch gegenüber FT bestätigt hat.

Mitte April brachte ein Start-up aus Deutschland einen schlechten Werbegag, bei dem sein Gründer vorgab, mit dem Geld von Investoren in Höhe von 42 Mio. Euro geflohen zu sein. Am nächsten Tag veröffentlichte er ein Youtube-Video und erklärte, dass das eine Taktik war, mit der auf "hohe ICO-Standards" aufmerksam gemacht werden sollte.