Die Sanktionsausschuss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen für Nordkorea hat das Land beschuldigt, eine Hongkonger Blockchain-Firma für Geldwäsche zu nutzen.
Wie die südkoreanische Zeitung Chosun Ilbo am 6. November berichtete, führte der Ausschuss eine Untersuchung zu den verschiedenen Strategien durch, die Nordkorea anwendet, um Sanktionen mit Kryptowährungen und anderen Mitteln zu umgehen.
Vorwürfe des Ausschusses
Der Ausschuss behauptet, dass "Marine China" - ein auf Blockchain spezialisiertes Transport- und Logistikunternehmen aus Hongkong - von nordkoreanischen Akteuren gegründet wurde; der Eigentümer und alleinige Investor soll eine Person namens Julian Kim sein. Dieser ist auch unter dem Decknamen "Tony Walker" tätig.
Kim hat eine zweite, ungenannte Person mit der Leitung des Unternehmens beauftragt. Er soll versucht mehrmals versucht haben, ungenannte Geldbeträge von Banken in Singapur abzuheben.
Nordkoreanischen Geheimdiensten wird auch vorgeworfen, Cyber-Agenten bereits im Kindesalter für zukünftige Positionen als Hacker zu schulen, die dann Kryptowährungen stehlen sollen.
In der Untersuchung heißt es, dass die Kryptowährungen, die von Nordkorea im Jahr 2018 gestohlen wurden, in mindestens 5.000 diskreten Transaktionen in mehreren Ländern in Bargeld umgewandelt wurden. Dadurch wird die Geldwäscheaktivität "schwer zu verfolgen".
Die Hacker aus dem Norden sollen Phishing-Methoden einsetzen, um Präzisionsangriffe durchzuführen. Es gab im Jahr 2016 etwa eine Operation, die das Computernetzwerk einer Bank in Bangladesch ins Visier genommen hatte.
Es wird angenommen, dass Nordkorea in den letzten drei Jahren in siebzehn Ländern Phishing-Angriffe durchgeführt hat. Die Schäden beliefen sich dabei geschätzt auf bis zu 2 Mrd. US-Dollar.
Die Hacker sollen auch einen bösartigen Code verwenden, der zur Wäsche von gestohlenen Bitcoins auf einem Server an der Kim Il-sung Universität in Pjöngjang verwendet wird.
Eine nordkoreanische CBDC?
In Berichten wird vermutet, dass Nordkorea eine eigene digitalen Zentralbankwährung entwickeln wolle. Das Land hat sich bisher offiziell nicht zu den Behauptungen geäußert.
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