Das große Finanzdienstleistungsunternehmen BitGo weitet seine globale Reichweite aus. Dazu hat die Firma zwei neue regulierten Depotfirmen in Europa eröffnet.

BitGo ist ein US-Unternehmen, das nach eigenen Angaben über 20 Prozent aller Bitcoin (BTC)-Transaktionen abwickelt. Die Firma hat neue Depot-Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Deutschland gegründet, wie sie am 10. Februar bekanntgab.

Da die beiden neuen Firmen von verschiedenen Finanzbehörden reguliert werden, will BitGo seinen Kunden die Möglichkeit geben, eine Region zu wählen, die für deren Geschäfte am besten geeignet ist.

Die Schweizer Tochter BitGo GmbH ist Mitglied der wichtigsten Selbstregulierungsorganisation des Landes, nämlich der Financial Services Standards Association, die wiederum von der Finanzmarktaufsichtsbehörde FINMA beaufsichtigt wird. Die deutsche Tochtergesellschaft von BitGo, BitGo Deutschland GmbH, bietet nun Depotdienstleistungen in Deutschland an und will voraussichtlich im November 2020 eine behördliche Genehmigung einholen. 

Mike Belshe, der CEO von BitGo, erklärte, dass die Eröffnung neuer Depotfirmen in Europa eine Reaktion auf die erhöhte Nachfrage nach den Dienstleistungen in der Region im Jahr 2019 sei.

BitGo wurde im Jahr 2013 in Palo Alto, Kalifornien, gegründet. Das Unternehmen diente zunächst als wichtige Plattform für die Online-Aufbewahrung von Bitcoin. Im Jahr 2018 wurde BitGo ein qualifizierter Verwahrer für Kryptowährungen. Zuvor hatte die Firma eine staatliche Lizenz als Treuhänder vom Bankenministerium in South Dakota erhalten. Heute bietet BitGo über 250 Coins und Token an. Das Unternehmen habe Kunden in über 50 Ländern, so die Firma in der Ankündigung.

Deutschland und Schweiz begrüßen Krypto-Depots

Belshe verwies auch darauf, dass die Schweiz und Deutschland zu den freundlichsten Regionen für Krypto-Geschäfte geworden seien:

"Die Schweiz und Deutschland haben sich beide zu wichtigen europäischen Zentren für digitale Vermögenswerte sowie für zukunftsweisende regulatorische Rahmenwerke entwickelt. Die Einhaltung von Vorschriften ist ein Anspruch unserer Kunden. Wir sind beeindruckt von dem Verständnis und der Unterstützung der schweizerischen und deutschen Aufsichtsbehörden."

Deutschland erwägt einen Gesetzentwurf, der Banken im Jahr 2020 ermöglichen könnte, den Verkauf und die Verwahrung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen anzubieten. Unterdessen hat Julius Bär, eine große Schweizer Privat-Banking- und Vermögensverwaltungsgruppe, am 21. Januar einen Dienst für den Handel mit und die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten eingerichtet.

Das Krypto-Ökosystem im Land wird jedoch immer noch stark von den Aufsichtsbehörden überwacht. Die FINMA hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das die Schwelle für nicht identifizierte Kryptobörsen-Transaktionen von rund 5.100 US-Dollar auf 1.020 US-Dollar herabgesetzt hat.