Der amerikanische Parlamentarier Bill Foster hat Jerome H. Powell, den Chef der US-Zentralbank (Fed), im Rahmen einer heutigen Anhörung zur Geldpolitik, nach den Fortschritten hinsichtlich einer amerikanischen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) befragt.

Foster hofft auf digitalen Dollar

So fragte Foster Powell zunächst:

„Sind Sie der Meinung, dass die Einführung eines digitalen Dollars dabei helfen könnte, dass die USA ihre Vormachtstellung im globalen Finanzsystem aufrechterhalten kann?“

Powell bejahte dies und betonte im gleichen Atemzug die Wichtigkeit des US-Dollars für das amerikanische Finanzsystem:

„Ich denke, das Modell, nur eine regierungsgesteuerte Währung im Mittelpunkt des Finanzsystems zu haben, hat sich bisher bezahlt gemacht und ist so grundlegend, dass es nicht in Frage gestellt wird.“

Im Hinblick auf die Einführung einer Zentralbank-Digitalwährung äußerte sich Powell dementsprechend vorsichtig: „Ob uns eine Digitalwährung weiterhilft, ist noch nicht ganz klar. […]. Alle Zentralbanken versuchen momentan, diese Frage zu beantworten.“

Parlamentarier warnt vor Chinas Digitalwährung

Bei der Betrachtung der verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten für Zentralbank-Digitalwährungen wollte Foster dann von Powell wissen, wie dieser die Bedrohungslage durch die bevorstehende Einführung einer chinesischen Digitalwährung einordnet und ob die USA in der Lage wären adäquat auf diese zu antworten.

Foster mahnte in diesem Zusammenhang, dass China den digitalen Yuan durch die flächendeckende Reichweite bestehender Mobilfunknetzwerke schnell etablieren könne.

Daraufhin antwortete Powell jedoch lediglich, dass es sich bei den Absichten der amerikanischen und der chinesischen CBDC um „zwei völlig verschiedene Hintergründe“ handelt.

Foster befürchtet, dass die schleppende Entwicklung eines digitalen Dollars womöglich dazu führen könnte, dass China den USA zuvorkommt und dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteilerlangt. Da China scheinbar plant, die eigene Digitalwährung auch auf Länder auszuweiten, die sich an der chinesischen „Belt and Road“ Initiative beteiligen, könnte die Vormachtstellung des US-Dollars beträchtlich gefährdet werden.