Während die Diskussion über den Gebrauch von fossilen Brennstoffen für das Mining von Kryptowährungen weiterhin für viel Kritik sorgt, schickt sich nun eine ungeahnte Partnerschaft zwischen einem Mining-Unternehmen aus Denver und einem kleinen Staat im Nahen Osten an, das schlechte Bild über den Erdgasverbrauch durch Kryptowährungen zum Positiven zu kehren.

Wie Bloomberg am 1. Juni entsprechend berichtet, will die amerikanische Crusoe Energy, die darauf spezialisiert ist, überschüssige Energie für das Mining von Kryptowährungen zu nutzen, zusammen mit dem Oman darauf hinarbeiten, dass in dem erdgasreichen Land bis 2030 kein überschüssiges Gas mehr verbrannt werden muss.

Das amerikanische Unternehmen will zu diesem Zweck eine Zweigstelle in Maskat,der Hauptstadt des Omans, einrichten und das nötige Gerät für die Gewinnung der überschüssigen Gasvorkommen an den Förderstellen installieren. Um auch für die spezielle Expertise zu sorgen, hat das Unternehmen zudem mit der OQ SAOC und Petroleum Development Oman, den beiden größten Erdgasproduzenten des Landes,entsprechende Workshops abgehalten. Ein erster Pilottest soll laut Crusoe-CEOChase Lochmiller gegen Ende des Jahres bzw. Anfang des Jahres 2023 durchgeführt werden.

Auch die Regierung des Omans ist an der Partnerschaft interessiert, denn diese will unbedingt das Verbrennen von überschüssigem Erdgas reduzieren. Zusammen mit Algerien, dem Irak, Lybien, Ägypten und Saudi-Arabien sorgt der Oman für ca. 90 % aller sogenannten Flarings (Abfackelungen) in der arabischen Region,die wiederum für 38 % der Abfackelungen auf der ganzen Welt verantwortlich ist. Laut Schätzungen der UN waren im Jahr 2018 knapp 10 % des Erdgasverbrauchs im Oman auf derartige Verbrennungen zurückzuführen.