Die amerikanischen Nachrichtendienste warnen die Aufsichtsbehörden der USA vor der Einführung einer chinesischen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC).

Wie der Washington Examiner am Mittwoch berichtet, hat John Ratcliffe, der Direktor der Nationalen Nachrichtendienste (DNI), letzten Monat einen entsprechenden Brief an Jay Clayton, den Chef der amerikanischen Börsenaufsicht SEC, verschickt.

Per Bericht bietet Ratcliffe darin an, dass die Mitarbeiter der Nachrichtendienste Clayton darüber unterrichten könnten, welche Gefahren für die nationale Sicherheit durch die Marktführerschaft von China im Krypto-Mining und durch die Fortschritte des Landes bei der Entwicklung einer eigenen Digitalwährung entstehen. In diesem Zusammenhang fordert Ratcliffe Clayton wohl auch auf, sicherzustellen, dass amerikanische Unternehmen in diesen Bereichen wettbewerbsfähig bleiben.

Cointelegraph hat ausführlich über das Wettrennen um die Einführung einer CBDC berichtet, wobei China unter den wirtschaftsstärksten Ländern ganz klar die Nase vorn zu haben scheint.

Seit dem Abkommen von Bretton Woods im Jahr 1944 genießen die USA einen privilegierten Status als Herausgeber der weltweiten Leitwährung. Auch heute noch wird fast der gesamte globale Handel in US-Dollar abgewickelt, was der amerikanischen Währung unheimliche Macht verleiht. Allerdings verliert diese in Ländern wie Russland und China immer mehr an Zugkraft, da die USA umfangreiche Sanktionen gegen beide Staaten verhängt haben.

Der besondere Status des US-Dollars ermöglicht der amerikanischen Zentralbank zusätzliche Flexibilität bei ihrer Geldpolitik bzw. beim „Drucken von Geld“, denn durch die hohe Nachfrage auf der ganzen Welt, ist eine Hyperinflation der US-Währung nahezu unmöglich. Darüber hinaus ist der US-Dollar ein wichtiges Instrument zur Durchsetzung von politischen Sanktionen.

Ein Digitaler Yuan, also eine chinesische Zentralbank-Digitalwährung, könnte die Vormachtstellung des US-Dollars im internationalen Handel gefährden. Dies könnte durchaus auch beträchtliche Auswirkungen für die nationale Sicherheit der USA haben. Großer Kritikpunkt am chinesischen Projekt ist allerdings, dass die landeseigene Digitalwährung unter der Aufsicht von Chinas Kommunistischer Partei stehen würde. Dieser Umstand könnte zwar für eine verringerte Nachfrage sorgen, jedoch sorgt sich Ratcliffe zugleich, dass das „Reich der Mitte“ dadurch noch mehr Zugang zu Informationen bekommen könnte.