Die texanische Wertpapierkommission (TSC) hat eine Notunterlassungsanordnung gegen eine russische Kryptofirma erlassen, so eine offizielle Pressemitteilung, die am 18. September veröffentlicht wurde. Die texanische Aufsichtsbehörde erklärt, dass das Unternehmen mutmaßlich sowohl Coinbase als auch Cointelegraph-Materialien missbraucht hat, um Investoren anzuziehen.
Die unter dem Namen Coins Miner Investment Ltd. tätige Firma soll die E-Mail-Adresse des großen US-Kryptobörsen- und Wallet-Dienstleisters Coinbase gefälscht haben, um ihre E-Mail-Werbung an Investoren so aussehen zu lassen, als ob sie von der Börse unterstützt worden wäre.
In der Unterlassungsanordnung heißt es, dass Coins Miner fälschlicherweise behauptet hat, eine britische Adresse zu haben, während das Unternehmen in Wirklichkeit von Wolgograd in Russland aus tätig war. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, unerwünschte E-Mails an zahlreiche Empfänger - darunter auch Einwohner von Texas - geschickt zu haben, und sie dazu verleitet zu haben, in die von Coins Miner herausgegebenen Krypto-Mining-Programme zu investieren.
Im Fokus der Anordnung steht eine Coins Miner-Geschäftspartnerin namens "Ana Julia Lara", der vorgeworfen wird, sich fälschlicherweise als Coinbase-Krypto-Händlerin dargestellt zu haben und ein Foto von "sich selbst" missbraucht zu haben, das sie mit dem Präsidenten der Kryptofirma Ripple zeigt.
Die Person auf dem Foto ist in Wirklichkeit eine Vizepräsidentin von Cointelegraph und nicht die Coins Miner-Betrügerin "Lara", so die Unterlassungsanordnung:
"Die Beklagte Lara erzählt potenziellen Investoren, dass sie den Präsidenten von Ripple getroffen habe und zeigt potenziellen Investoren ein Foto, das sie und den Präsidenten von Ripple darstellen soll. Das Foto zeigt nicht die Beklagte Lara. Stattdessen zeigt das Foto eine Vizepräsidentin der CoinTelegraph Media Group."
Dritte, die über die Angelegenheit berichten, haben die Unterlassungsanordnung falsch beschrieben. Dabei hat die Medienplattform Finance Feeds irrtümlich geschrieben, "die Person, die als Lara identifiziert wurde, ist eine Vizepräsidentin der CoinTelegraph Media Group". Cointelegraph dementiert offiziell jede Verbindung mit der Person "Ana Julia Lara".
Coins Miner wird ferner vorgeworfen, ein "falsches" Video veröffentlicht zu haben, das seine "falschen" Gebäude, Ingenieure und Finanzexperten zeigt, und "gefälschte" Fotos verwendet zu haben, die angeblich das Innere seiner Bürosuite zeigen. Tatsächlich handelt es sich um Internetfotos, die online gekauft werden können.
Dem Unternehmen wird auch vorgeworfen, das Video eines Fortune-Journalisten missbraucht zu haben, der neben einem überlagerten Coins Miner-Logo über Krypto spricht. Laut der Pressemitteilung der TSC haben "weder der Journalist noch Fortune die Verwendung des Videos gestattet, das im Rahmen der Berichterstattung über Kryptowährungen für Fortune gedreht wurde".
Neben diesen Vorwürfen irreführender und täuschender Darstellungen hält die TSC die Investitionen in Coins Miner für Wertpapiere. Deren nicht registrierter Verkauf in Texas verstößt daher gegen Artikel 12 des Wertpapiergesetzes.
Die TSC hat am selben Tag, dem 18. September, zwei weitere Unterlassungsanordnungen erlassen: eine gegen "DGBK Ltd., eine digitale Offshore-'Bank', die behauptet, einen Speicher für virtuelle Währungen entwickelt zu haben, der nicht gehackt werden kann"; und Ultimate Assets LLC, ein "angeblicher Krypto- und Devisenhändler".
Anfang des Monats hat das wohl erste US-Gericht sich mit der Angelegenheit befasst und ein New Yorker Bundesrichter hat entschieden, dass die US-Wertpapiergesetze bei der Verfolgung von Kryptobetrugsvorwürfen anzuwenden sind.
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