Das US-Finanzministerium hat am Freitag drei Dokumente zu digitalen Vermögenswerten veröffentlicht und damit auf die Executive Order von US-Präsident Joe Biden mit dem Namen "Ensuring Responsible Development of Digital Assets" reagiert. Eines davon konzentriert sich speziell auf Krypto-Vermögenswerte und in einem kurzen Aktionsplan geht es um die Bekämpfung von Risiken im Zusammenhang mit illegalen Finanzaktivitäten. 

Bei der Diskussion über Krypto-Assets mit dem Titel "Crypto-Assets: Implications for Consumers, Investors, and Businesses" heißt es in der Einleitung:

"Das Potenzial der Blockchain-Technologie, Finanzdienstleistungen zu verändern, wie Entwickler und Befürworter immer gerne sagen, hat sich noch nicht gezeigt."

Etwa die Hälfte des Berichts ist eine Beschreibung und ein Überblick über Krypto-Assets, dann kommen die Autoren auf die Risiken für die Nutzer zu sprechen. Die Risiken werden in drei Kategorien unterteilt. Zunächst werden die Verhaltensrisiken, also die Praktiken innerhalb des Ökosystems, genannt. Im Bericht wird behauptet, die Verluste durch Kryptowährungsbetrug seien im Jahr 2021 sprunghaft angestiegen und könnten in diesem Jahr noch stärker steigen. Außerdem werden auch die Probleme mit der Transparenz aufgezeigt.

Die "Mängel bei Informationssystemen oder internen Prozessen, menschliches Versagen, Versagen der Unternehmensführung und des Managements oder Störungen durch externe Ereignisse" werden als Betriebsrisiken aufgezählt und ausführlich behandelt. Auch die Vermittlungsrisiken im Zusammenhang mit Krypto-Assets werden erläutert. Das seien die gleichen Risiken, die Anlegern auch auf traditionellen Märkten drohen, etwa Volatilität und Verwahrungsprobleme. Diese würden aufgrund der Natur der Kryptowährungen allerdings eine "einzigartige Landschaft" bilden.

Der wohl interessanteste Abschnitt in dem Bericht ist eine ausführliche Diskussion über die Chancen und Risiken, die Kryptowährungen für ärmere Bevölkerungsgruppen bieten. Dieser Abschnitt ist insbesondere aufgrund der umfangreichen statistischen Informationen so interessant.

In dem Bericht werden drei Empfehlungen ausgesprochen: Starke Überwachung und Durchsetzung, behördenübergreifende Zusammenarbeit und Informationsaustausch. Die Behörden müssen mehr Leitlinien und Vorschriften arbeiten sowie mehr Aufklärungsarbeit leisten.

Der Aktionsplan zur Bekämpfung von illegalen Finanzaktivitäten bei digitalen Vermögenswerten betont besonders den nationalen Sicherheitsaspekt. Hier werden sieben vorrangige Maßnahmen empfohlen, unter anderem Überwachungs- und Durchsetzungsmaßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene.

Empfohlen werden auch eine Aktualisierung des Bankgeheimnisses sowie eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Privatsektor, der dem Finanzministerium mehr Informationen zukommen lassen soll.