Die Vereinigten Staaten hinken in Bezug auf Kryptowährungen noch stark hinterher, und trotz der jüngsten Hoffnungen wird die bevorstehende Präsidentschaftswahl daran kurzfristig wohl nichts ändern, meint Fiona Murray, die Geschäftsführerin von Ripple Asia Pacific.

Aber es gibt für die USA auch noch eine Chance, den Rückstand aufzuholen, sagte Murray.

Im Gespräch mit Cointelegraph auf der Token2049 in Singapur führte Murray dahingehend aus, dass der Großteil der Innovationen im Geschäft von Ripple in Singapur und nicht in den USA stattfinde. Sie betonte, dass ein „Mangel an Aufgeschlossenheit“ viele Krypto-Gründer auf der Suche nach faireren Bedingungen nach Asien und in andere Länder getrieben habe.

Die Ripple-Managerin meint, dass die APAC-Region ein „stabiles Umfeld“ mit einer guten Infrastruktur geschaffen hat, die eine gesunde Entwicklung für die Kryptobranche ermöglicht.

„Die Bankpartner in Singapur, wie die DBS, stehen wirklich an vorderster Front, und sie wurden von den Regulierungsbehörden ermutigt, mit verantwortungsbewussten Web3-Unternehmen zusammenzuarbeiten. Es geht also nicht nur um die Regulierung“, so Murray und bezog sich dabei auf die DBS Bank, die größte Bank in Südostasien.

„Man braucht auch ein unterstützendes Bankenwesen und darüber hinaus die Infrastruktur, die notwendigen Schienen und die Organisation im Allgemeinen. Die USA sind also im Moment weit im Rückstand, aber sie könnten aufholen“, fügte sie hinzu.

Donald Trump könnte derweil sogar der erste ehemalige US-Präsident geworden sein, der einen Burger mit Bitcoin gekauft hat, während sich auch die Demokraten langsam für Kryptowährungen erwärmen, aber Murray bezweifelt dennoch, dass die bevorstehende Wahl eine schnelle Lösung für die US-Kryptoindustrie bringen wird.

Donald Trump kauft in einer New Yorker Bar Burger mit Bitcoin. Quelle: Pubkey

„Ich denke, es geht um mehr als nur die Wahlen [...] man müsste alle Banken in die Lage versetzen, Web3-Communities zu unterstützen und von dort aus zu wachsen“, gab die Expertin zu bedenken.

Dennoch ist Murray der Meinung, dass in den USA regulatorische Klarheit in Bezug auf Vorschriften und Infrastrukturen in Arbeit ist – es sei demnach nur noch eine Frage der Zeit.

„Sobald diese Klarheit besteht und die Infrastruktur vorhanden ist, würden die großen Banken in diese Bereich vordringen, und die Anzahl der Vermögenswerte, die man dann mit Tokenisierung und Verwahrung in die Branche bringen könnte, würden einen massiven Unterschied machen.“

Murrays Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Börsenaufsicht SEC anscheinend die Grundlagen für eine mögliche Berufung gegen Ripple Labs in ihrem laufenden Verfahren gegen das Krypto-Unternehmen legt, da die Aufsichtsbehörde erst der späteren Zahlung der festgesetzten Geldstrafe in Höhe von 125 Millionen US-Dollar zugestimmt hat.

Ein Bundesrichter ordnete am 7. August an, dass Ripple Labs 125 Millionen US-Dollar als zivilrechtliche Strafe zahlen muss, weil es angeblich die firmeneigene Kryptowährung XRP als nicht registriertes Wertpapier verwendet hat.

Brad Garlinghouse, der CEO von Ripple Labs, lobte das Urteil als „Sieg für Ripple, die Branche und die Rechtsstaatlichkeit“, da das Gericht die von der SEC vorgeschlagene Strafe um 94 % reduziert habe.

Quelle: Brad Garlinghouse

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.