Bitcoin (BTC) hat sich am heutigen 12. Juli bemüht, die wichtige 20.000 US-Dollar-Marke zurückzuerobern, nachdem der US-Dollar langsam wieder abkühlt.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

US-Dollar braucht Verschnaufpause

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, herrscht aktuell Gleichstand im Tauziehen zwischen Käufern und Verkäufern, was für den Bitcoin-Kurs jedoch ein siebentägiges Tief bedeutet.

Die Verluste kamen dabei durch einen wiedererstarkten US-Dollar-Index (DXY) zustande, der zuletzt sogar den höchsten Stand seit Oktober 2002 erreicht hat, und damit auf risikoreiche Finanzprodukte wie Kryptowährungen drückt.

US-Dollar-Index (DXY). Quelle: TradingView

Die zwischenzeitliche Verschnaufpause des DXY hat dem amerikanischen Aktienmarkt allerdings etwas Luft verschafft, und so konnten sowohl der Nasdaq als auch der S&P 500 größere Einbußen verhindern.

Da sich die Blicke nun auf die Veröffentlichung der neuen amerikanischen Inflationszahlen am morgigen 13. Juli richten, hält sich der Optimismus insgesamt in Grenzen.

Der Trader Crypto Ed befürchtet entsprechend, dass Bitcoin und der Aktienmarkt demnächst „noch mehr bluten müssen“.

„Es gibt eine sehr kleine Chance, dass wir nach oben auf 24.000 US-Dollar oder 25.000 US-Dollar klettern“, wie der Experte zwar unter Betrachtung der Elliott-Wellen einräumt, wirklich viel Potenzial gibt es aber nicht.

Demnach sind auch die Chancen auf einen größeren Sprung „klein“, während ein neuer „Crash nach unten“ noch immer denkbar ist.

Langfristige Anleger besonders unter Druck

Die Analysten von Glassnode bleiben immerhin auf lange Sicht vorsichtig optimistisch, so sehen diese den Bitcoin-Kurs schon fast am Ende des geltenden Bärenmarkts.

Dahingehend schreiben sie in ihrem aktuellen Newsletter „The Week On-Chain“, dass mittlerweile ganz besonders die langfristigen Anleger – die eigentlich das größte Durchhaltevermögen haben – unter „massiven Druck“ geraten.

Zum Ende könnte es also nochmal spürbar abwärts gehen, wenn sich die Kurszyklen vergangener Tage wiederholen.

„Die momentane Marktstruktur zeigt viele Anzeichen der Endphasen eines Bärenmarkts, in denen die stärksten Marktteilnehmer, die langfristigen Anleger und die Miner, unter massiven Druck zum Abverkaufen geraten“, so die Analysten. Dem fügen sie an:

„Der Anteil der Umlaufmenge, der im Minus liegt, hat inzwischen 44,7 % erreicht, wovon die Mehrheit wiederum auf die Gruppe der langfristigen Anleger entfällt. Immerhin ist es weniger schlimm als in vorherigen Bärenmärkten.“

Eine Kennzahl, die diese Lesart unterstützt, ist die sogenannte Long-Term Holder Spent Output Profit Ratio (LTH-SOPR), die den durchschnittlichen Profit bzw. Verlust von langfristigen Anlegern abbildet. Als langfristige Anleger (LTHs) werden dabei solche Wallets verstanden, die seit mindestens 155 Tagen BTC halten.

„Der LTH-SOPR liegt derzeit bei 0,67 Punkten, was bedeutet, dass die langfristigen Anleger momentan im Durchschnitt 33 % verlieren“, wie Glassnode feststellt.

Long-Term Holder Spent Output Profit Ratio (LTH-SOPR). Quelle: Glassnode