Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Stephan Leithner, fordert Finanzreformen in der Europäischen Union, darunter auch die Einführung eines dauerhaften digitalen Euro, um die finanzielle Autonomie der Region zu stärken.
In einem Strategiepapier vom 15. Februar skizzierte Leithner eine 10-Schritte-Strategie zur Umwandlung der EU-Kapitalmarktunion (CMU) in eine Spar- und Investitionsunion (SIU) mit einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) als Kernstück.
Leithner sieht die Einrichtung einer ständigen CBDC als Schlüsselelement der digitalen Agenda der EU und als entscheidenden Bestandteil ihrer Finanzstrategie.
Digitaler Euro als strategischer Vorteil
In seiner Rede über den politischen Rahmen der EU und den Ansatz zur digitalen Vorreiterrolle insgesamt sagte der CEO der Deutschen Börse, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass der digitale Euro das Ökosystem der Kapitalmärkte in der Region bereichert.
"Der gemeinsame Ansatz der EZB und der nationalen Zentralbanken im Hinblick auf eine digitale Zentralbankwährung wird die Erkundung der am besten geeigneten Lösungen erleichtern und das Kapitalmarkt-Ökosystem der EU wirklich bereichern", sagte er.
Er wies auch auf darauf hin, wie wichtig technologische Entwicklungen im Bereich der "Cash on Ledger"- oder "programmierbaren Zahlungssysteme" seien, um eine nahtlose Verbindung zwischen der dauerhaften CBDC der EU und bestehenden Zahlungssystemen und -diensten zu gewährleisten.
Leithner sagte, dass eine CBDC die Effizienz bei Finanztransaktionen verbessern und die wirtschaftliche Autonomie der EU stärken würde.
Minimierung des Einflusses des US-Dollars auf Europa
Leithner fügte hinzu, dass die Kombination verschiedener wichtiger Regulierungsrahmen in der EU, wie die Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA), der AI Act und der Digital Operational Resilience Act (DORA), "es dem Euro ermöglichen würde, auf globaler Ebene Wettbewerbsvorteile zu erlangen."
Während Leithner einen dauerhaften digitalen Euro als entscheidendes Instrument zur Stärkung der Finanzstabilität, der Wettbewerbsfähigkeit und der Innovation in der EU ansieht, geht das Strategiepapier nicht näher auf die technische Umsetzung oder den rechtlichen Rahmen ein.
Im Januar kündigte der Bankenriese Standard Chartered Pläne zur Gründung einer neuen Luxemburger Einheit an, die Verwahrungsdienstleistungen für Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte anbietet.
Das Krypto-Angebot von Standard Chartered in der EU wird sich auf Bitcoin und Ether beschränken. Später im Jahr 2025 sollen weitere Assets hinzukommen, so Waqar Chaudry, Leiter des Bereichs Digital Assets der Bank, gegenüber Cointelegraph.
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