Bitcoin (BTC) hat am heutigen 20. Mai ein 48-stündiges Hoch erreicht, nachdem neue Verluste des US-Dollars am Kryptomarkt für ein wenig Auftrieb gesorgt hat.

Bitcoin-Stundendiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Dollar lässt erstmals wieder nach

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, hat BTC/USD am bisherigen Freitag ein zwischenzeitliches Tageshoch von 30.725 US-Dollar eingefahren.

Obwohl die 30.000 US-Dollar-Marke noch nicht wieder vollständig zum Support gemacht werden konnte, wurde damit immerhin ein tieferer Rücklauf verhindert, denn noch immer geht die Angst um, dass der kürzliche Tiefstand von 23.800 US-Dollar noch nicht das Ende der Bodenbildung war.

Den leichten Aufwind hat vermutlich die amerikanische Leitwährung ausgelöst, denn der US-Dollar-Index (DXY) hat nach längerer Kletterpartie auf ein zwanzigjähriges Hoch in dieser Woche erstmals wieder 2 % verloren.

Auch der Aktienmarkt konnte von dieser Entwicklung profitieren, so konnte der wichtige Aktienindex S&P 500 seine Verluste am 19. Mai immerhin auf 0,58 % minimieren.

US-Dollar-Index (DXY). Quelle: TradingView

Weil die marktführende Kryptowährung zurzeit 50 % unter ihrem aktuellen Rekordhoch liegt, könnten Anleger, die erst sehr spät in den Markt eingestiegen sind, nun umso enttäuschter sein, wie ein Analyst meint.

So weist Ki Young Ju, der CEO des Analysedienstes CryptoQuant, entsprechend darauf hin, dass „Neulinge, die im vergangenen Jahr eingestiegen sind, zurzeit 34 % im Minus liegen“.

In diesem Kontext führt Ki die sogenannten Unspent Transaction Outputs (UTXOs) an, die das „Alter“ von Bitcoin-Investitionen verdeutlichen. Demnach sind Anleger, die bisher nur einen Abwärtstrend mitgemacht haben, sogar 39 % im Minus, während ältere Investitionen noch immer profitabel sind.

„Es gibt noch Hoffnung für die Bären. Falls BTC wegen der gesamtwirtschaftlichen Lage hart crashen sollte und alle Bitcoin-Institutionen zusammenbrechen, dann ist ein Abschwung bis auf 14.000 US-Dollar möglich“, wie der Experte das Worst-Case-Szenario beschreibt.

Wie Cointelegraph berichtet hat, gibt es einige Stimmen, die einen derartigen Crash unter 14.000 US-Dollar für denkbar halten.

Altcoins werden abgehängt

Auf der Habenseite steht für den Krypto-Marktführer immerhin, dass dieser seinen Marktanteil gegenüber den Altcoins trotz aller Schwäche weiter ausbauen kann.

Nach dem Drama um die Terra-Kryptowährung LUNA hatte sich das Blatt zunächst gewendet, denn Bitcoin wurde durch den Einsturz in Mitleidenschaft gezogen, doch nun legt die Nummer 1 gegenüber dem Rest wieder deutlich zu.

Mit einem Marktanteil von 44,8 % ist die Marktkapitalisierung von BTC in Relation zu allen anderen Kryptowährungen aktuell so hoch wie zuletzt im Oktober 2021.

„Die Marktherrschaft könnte wieder zurück bis auf 60 % steigen“, wie der Trader IncomeSharks angesichts dieser Entwicklungen prognostiziert. Dem fügt er an:

„Aus diesem Grund sollte man bei Altcoins immer vorsichtig sein und enge Stopps setzen. Die Wahrscheinlichkeit ist jetzt hoch, dass Kapital aus den Altcoins abgezogen wird und zurück in BTC fließt.“

Ein Marktanteil von 60 % stand für die marktführende Kryptowährung zuletzt im vergangenen März zu Buche.

„Die meisten Altcoins, die ich beobachte, konnten sich nicht wieder spürbar aufschwingen, obwohl sie BTC gegenüber eigentlich im Vorteil sein müssten“, wie auch Analyst Pierre warnt. Und weiter:

„Ich gehe davon aus, dass die meisten von ihnen doppelt so hart abstürzen, wenn Bitcoin in der Preisspanne verbleibt oder nach unten wegbricht.“
Bitcoin-Marktanteil. Quelle: TradingView