Die Tatsache, dass sich die amerikanische Politik nicht auf ein neues Corona-Hilfspaket einigen konnte, ist laut Cameron Winklevoss ein Beleg dafür, dass der US-Dollar nur noch „Spielgeld“ ist. Dies sei zugleich „ein Plädoyer für Bitcoin “.
In einem entsprechenden Tweet vom 6. August äußerte sich der Mitgründer der Kryptobörse kritisch über die gescheiterten Gespräche in Washington.
Ein Plädoyer für Bitcoin
Wie CNN am Freitag berichtet hatte, standen die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt „kurz vor dem Abbruch“, da die beiden politischen Lager beträchtliche Differenzen über die Höhe der Corona-Hilfsmittel haben.
Winklevoss findet es wenig verständlich, dass die Politiker für die Erreichung desselben Zieles so stark unterschiedliche Summen veranschlagen. Dies würde mehr über den Wert des US-Dollars aussagen als über die politischen Differenzen.
„Der US-Dollar ist inzwischen zu so einem Spielgeld geworden, dass die Politik in ihren Hilfsmittelverhandlungen mehrere Billionen Dollar auseinanderliegt. Könnt ihr euch noch erinnern, als eine Milliarde eine hohe Summe war?“, wie der Gemini-Mitgründer dahingehend unkt. Und weiter:
„Wenn das hier kein Weckruf und ein Plädoyer für Bitcoin ist, dann weiß ich auch nicht.“
Die Worte von Winklevoss kommen zu einem Zeitpunkt an dem Anleger wegen der Schwäche des US-Dollars zunehmend in Wertaufbewahrungsmittel fliehen. Dementsprechend konnte sowohl Bitcoin als auch Gold zuletzt stark zulegen.
Sein Zwillingsbruder Tyler Winklevoss äußerte sich derweil zu der Nachricht, dass die amerikanische Großbank Goldman Sachs, die Bitcoin generell kritisch gegenübersteht, einen gesonderten Geschäftsführer für Digitale Vermögenswerte ernannt hat.
„Goldman Sachs macht jetzt auch auf Bitcoin. Was für eine Kehrtwende, nachdem sie vor 3 Monaten noch ihren 'Kauft kein Bitcoin' Bericht veröffentlicht hatte“, so der andere Winklevoss-Bruder.
Zentralbanken beflügeln Bitcoin?
Wie Cointelegraph berichtet hatte, könnte sich die Flucht in die Wertaufbewahrungsmittel fortsetzen, da die US-Zentralbank wohl erwägt, die jährliche Inflationsrate von 0,6 % auf einen Wert zwischen 2 – 4 % anzuheben. Dies wäre zumindest für Gold, und vermutlich auch für Bitcoin, „sehr positiv“, wie ein Analyst meint.
Verschuldung der US-Zentralbank. Quelle: Federal Reserve
Unabhängig davon, ob das Corona-Hilfspaket doch noch verabschiedet wird, ist die Erhöhung der Geldmenge durch die amerikanische Zentralbank eine freudige Nachricht für Bitcoin-Fürsprecher.
Am 7. August lag die Verschuldung der Zentralbank bei 6,94 Bio. US-Dollar, während die Staatsverschuldung der USA einen Wert von 26,6 Bio. US-Dollar, also 214.000 US-Dollar pro Staatsbürger, erreichte.
Allerdings sind es nicht nur die USA, die durch ihre lockere Geldpolitik die Verschuldung immer weiter nach oben treiben, auch die Zentralbanken anderer Länder verhalten sich ähnlich. Die Verschuldung der G4, also der Zentralbanken der USA, der EU sowie von Japan und England, bläht sich mittlerweile so stark auf, dass es kaum noch ein Gegenhalten gibt.
„Viele von uns besitzen Gold, um der Abschwächung von Landeswährungen durch die steigende Verschuldung der Zentralbanken entgegenzuwirken. Die Verschuldung der G4 übersteigt inzwischen jedoch den Kursanstieg von Gold“, wie der ehemalige Goldman Sachs Investmentexperte Raoul Pal in diesem Zusammenhang auf Twitter schreibt.
Daraus leitet dieser wiederum einen klaren Vorteil für Bitcoin ab, selbst wenn die Kryptowährung zurzeit nicht so stark hinzugewinnt wie das Edelmetall.
So schlussfolgert Pal:
„Eigentlich sehe ich nur ein Finanzprodukt, das die Verschuldung der G4 ausgleichen kann. Nicht Aktien, nicht Anleihen, nicht Commodities und auch nicht Edelmetall. Nur ein Finanzprodukt übertrumpft über fast jeden Zeitraum alle anderen. Ja, ich rede von #Bitcoin.“
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