Die beiden marktführenden Reedereien Mediterranean Shipping Co (MSC) und CMA CGM haben sich der Blockchain-Logistikplattform TradeLens angeschlossen, wie Reuters am 28. Mai berichtet.

Die in der Schweiz ansässige MSC ist die zweitgrößte Containerreederei der Welt, während die französische CMA CGM das viertgrößte Schifffahrtsunternehmen der Welt ist. Beide Firmen haben sich nun der Blockchain-Plattform angeschlossen, die vom Logistik-Marktführer Maersk und dem Tech-Konzern IBM entwickelt wurde.

Wie zuvor berichtet, zielt die Blockchain-gestützte Logistik-Plattform TradeLens darauf ab, den bürokratischen Aufwand und die damit einhergehenden Kosten der Branche zu verringern, wodurch schätzungsweise bis zu 4 Billionen US-Dollar eingespart werden könnten. Mehr als 80% aller weltweiten Güter werden per Schiff transportiert, was diese Dimension verdeutlicht.

Laut Reuters hat der Einstieg von MSC und CMA CGM zur Folge, dass nun fast 50% aller Frachten per Distributed-Ledger-Technologie (DLT) abgewickelt werden.

Vincent Clerc, der leitende Vize-Präsident von Maersk, sieht den Anschluss von MSC und CMA CGM als regelrechten Meilenstein und bezeichnet den Schritt gar als „Game Changer“, der die Branche nachhaltig verändern könnte. Wie Clerc beschreibt müssen die beiden großen Reedereien Unmengen von Papierkram bewältigen, was für mangelnde Transparenz bei der Abwicklung der Frachtgüter sorgt. Wie Reuters erklärt, fallen pro Container derzeit im Durchschnitt noch 20% Verwaltungskosten an.

Maersk hat die Blockchain-Logistikplattform TradeLens im August 2018 gemeinsam mit IBM an den Start gebracht, wobei zu diesem Zeitpunkt schon 100 Unternehmen in das Projekt involviert waren, gleichsam konnten damals schon 154 Mio. Frachtvorgänge darüber abgewickelt werden. Neben der Blockchain-Technologie setzt die Plattform auch auf das Internet-der-Dinge, das über bestimmte Sensoren die jeweiligen Daten der Container erfasst und übermittelt.

Das Weltwirtschaftsforum hat sich jüngst mit 100 Unternehmen aus der Logistikbranche zusammengetan, um einen Standard für Blockchain-Apps zu schaffen. An dem Projekt sollen außerdem mehr als 20 Regierungen beteiligt sein, ebenso sind große Player wie Maersk, Hitachi und die Mercy Corps mit im Boot.

Der führende französische Seehafen Marseille Fos Port hat vor kurzem angekündigt, im Juni 2019 ein eigenes Blockchain-Pilotprojekt auf den Weg zu bringen.