Bitcoin (BTC) war in seiner 10-jährigen Geschichte einen Monat vor einem „Halving“ noch nie so stark überverkauft wie es momentan der Fall ist.

In einer Twitter-Diskussion vom 11. April schreibt der Analyst PlanB, dass der Relative Stärke Index (RSI) von Bitcoin aktuell ungewöhnlich niedrig ist.

RSI vor Halving noch nie so schwach

Der Index bewertet auf einer Skala von 1 bis 100, ob Bitcoin zu einem bestimmten Zeitpunkt und Kurswert überkauft oder überverkauft ist.

Der 12-monatige RSI weist derzeit einen Wert von 49 aus, was historisch gesehen nahezu ein Tiefstwert ist. Laut Daten von PlanB stand der RSI von Bitcoin seit 2011 nur zweimal unterhalb dieser Marke, und zwar in den Jahren 2015 und 2018.

Zudem lag der 12-monatige RSI der marktführenden Kryptowährung vor den beiden vorherigen Halvings 2012 und 2016 bei 70 Punkten und damit deutlich höher als vor der anstehenden „Halbierung“ im Mai.

In knapp 30 Tagen soll die Halbierung der Block-Belohnung bzw. der Anstiegsrate der Umlaufmenge erfolgen.

Bitcoin 12-month RSI, 2011-present. Source: PlanB/ Twitter

12-monatiger RSI von Bitcoin, 2011-2020. Quelle: PlanB/ Twitter

„Der RSI von #Bitcoin war vor einem Halving noch nie so schwach wie jetzt“, so der Krypto-Experte. Dahingehend ergänzte er, dass er mit „schwach“ meint, dass die Kryptowährung überverkauft ist.

Holt der Marktführer Schwung für das Halving?

Das Halving gilt als wichtiger Meilenstein, da im Zuge dessen die Block-Belohnung um 50 % reduziert wird. Dies führt dazu, dass es weniger attraktiv für Miner wird, die Kryptowährung abzubauen, was wiederum zur Folge hat, dass die Anstiegsrate der Umlaufmenge geringer wird. Dies erhöht den sogenannten „Härtegrad“ von Bitcoin, da die vorhandene Umlaufmenge (Stock) im Vergleich zur Anstiegsrate (Flow) verhältnismäßig größer wird. Dies wird mit der Kennzahl namens Stock-To-Flow abgebildet, die besonders der Krypto-Experte PlanB immer wieder betont.

Das Stock-To-Flow Berechnungsmodell hat die Kursentwicklung von Bitcoin in der Vergangenheit bisher sehr genau vorhergesagt. Im Zuge des bevorstehenden Halvings prognostiziert das Modell einen deutlichen Kursanstieg, da das Angebot (Umlaufmenge) kleiner wird, was bei gleichbleibender Nachfrage den Kurs nach oben treiben sollte.

Allerdings wurde das Stock-To-Flow Modell zuletzt immer wieder kritisiert, denn auch der durch die Corona-Krise ausgelöste Absturz von Bitcoin auf 3.700 US-Dollar wird in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Ein niedriger Wert des Relativen Stärke Index (RSI) legt nahe, dass Bitcoin zu stark überverkauft ist und deshalb in naher Zukunft umso stärker gekauft werden wird bzw. nach oben steigt. Dies würde sich mit den Berechnungen des Stock-To-Flow Modells decken, das bis Ende 2021 einen Kursanstieg auf 100.000 US-Dollar vorhersieht. Selbst die Bayerische Landesbank kommt unter Zuhilfenahme dieses Modells zu einer ähnlich optimistischen Einschätzung.