Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hat eine Studie veröffentlicht, in der sie prognostiziert, dass Bitcoin (BTC) Gold den Rang ablaufen wird.

Läuft Bitcoin Gold den Rang ab?

Den entsprechenden Marktforschungsbericht hat die BayernLB am 30. September veröffentlicht. Wie die Bank vermutet, berücksichtigt der momentane Bitcoin-Kurs von 8.300 US-Dollar noch nicht ausreichend die bevorstehende „Halbierung“ der Kryptowährung, was zu der Annahme führt, dass das Asset zurzeit unter Wert verkauft wird.

Die Studie zieht einen Vergleich zwischen Gold und Bitcoin, eine These, die in der Kryptobranche immer wieder angeführt wird, und weist daraufhin, dass die Kryptowährung bald einen ähnlichen „Härtegrad“ wie das Edelmetall erreicht habe. Um diese Vermutung zu stützen führt die Studie den sogenannten Stock to Flow-Wert an, der wiederum die „Härte“ eines Vermögenswertes angibt. Demnach musste Gold sich seinen hohen Härtegrad „über Jahrtausende hart erarbeiten“, während das bloße Design von Bitcoin dazu führt, dass es schon bald gleichziehen kann.

Manuel Andersch, einer der Autoren der Studie, meint in diesem Zusammenhang:

„Historisch betrachtet wurde immer jenes Gut mit dem höchsten Stock to Flow-Verhältnis als Geld benutzt, da es den besten Werttransfer über die Zeit ermöglichte.“

Konkret meint das Stock to Flow-Verhältnis die Relation zwischen dem Bestand eines Assets und der aktuellen Ausstoßmenge. Der damit einhergehende „Härtegrad“ zeigt auf, ob ein Asset eine gewisse Wertstabilität aufweisen kann. Die Tatsache, dass Bitcoin in dieser Hinsicht eine ähnlich gute Eigenschaft wie Gold zugesprochen wird, dient der Studie als Beleg um einen steigenden Bitcoin-Kurs zu prognostizieren.

Hier schlägt die Studie nämlich den Bogen zur bevorstehenden „Halbierung“ der sogenannten Block-Belohnung von Bitcoin im Mai 2020, die dafür sorgen soll, dass durch eine Verringerung des monetären Anreizes für das Bitcoin-Mining gleichsam das Wachstum der Umlaufmenge sinkt, was den „Härtegrad wiederum erhöhen und den Preis nach oben treiben wird.

So kommen die Autoren zu der erstaunlichen Schlussfolgerung:

„Wenn man diesen Mai-Wert für Bitcoins Stock to Flow in das Modell füttert, kommt ein schwindelerregender Preis von ca. 90.000 USD pro Bitcoin heraus. Demnach wäre im aktuellen Preis von rund 8.000 USD der anstehende Halving-Effekt kaum eingepreist.“

Gold-Investoren wehren sich gegen den digitalen Zwilling

Allerdings stimmen nicht alle Experten in den Tenor der BayernLB ein. Wie Cointelegraph zuvor berichtet hatte, hat der Gold-Fürsprecher Peter Schiff zuletzt wieder seine übliche Bitcoin-Kritik erneuert, als die marktführende Kryptowährung jüngst von 9.700 US-Dollar auf 7.990 US-Dollar gecrasht war:

„Bitcoin ist endlich aus dem großen absteigenden Dreieck gefallen, das sich bereits seit mehreren Monaten herausgebildet hat. Dies ist ein sehr schlechtes Zeichen, das bestätigt, dass der Kurs zuvor schon an seine Obergrenze gestoßen ist. Es besteht ein hohes Risiko, dass der Kurs jetzt auf 4.000 US-Dollar oder niedriger absinkt!“