Obwohl die aktuelle Welle an Krypto-Treasury-Unternehmen erste Anzeichen einer Blase zeigt, sind die langfristigen Aussichten laut Veronika Kapustina, der CEO von TON Strategy, positiv.
„Ich denke, es sieht ganz klar nach einer Blase aus. Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass es sich um eine Blase handelt“, erklärte Kapustina gegenüber Cointelegraph während der Token2049-Konferenz in Singapur.
Kapustina führte, dass sie sich allerdings von anderen Spekulationsblasen unterscheiden, die wir bisher in Krypto und TradFi gesehen haben, „weil es sich um ein neues Finanzsegment handelt“. Treasuries wurden zum „Geschäft des Sommers“, und die Leute sahen darin „schnelles Geld“, weshalb viel „schnelles Geld hineinfloss“, gab sie dahingehend zu bedenken.
„Deshalb lassen wir jetzt klügere Investoren genau hinsehen und wirklich die Spreu vom Weizen trennen.“
Kapustina beschrieb Krypto-Treasuries als „Brücke zwischen traditioneller Finanzwelt und Kryptowährungen“ und fügte hinzu, dass sie zwar keinen Crash erwartet, aber eine Konsolidierung möglich sei, da neu gegründete Treasury-Unternehmen Schwierigkeiten haben könnten, ihre Ziele zu erreichen.
„Es herrscht große Aufregung, wenn etwas Neues aufkommt. Dann ebbt die Begeisterung ab, es kommt zu einer gewissen Konsolidierung, und dann fließt das eigentliche mittel- bis langfristige Kapital“, so die Expertin.
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Strategy als Pionier der Krypto-Treasuries
Kapustina gibt zu bedenken, dass Krypto-Lobbyist Michael Saylor und dessen Firma Strategy Inc. zwar mit Bitcoin (BTC) Pionierarbeit für das Krypto-Treasury-Modell geleistet haben, dieses Jahr jedoch gezeigt habe, dass das Modell über Bitcoin hinaus funktioniert, mit erfolgreichen Treasury-Unternehmen rund um Ethereum (ETH), Solana (SOL) und ihrem eigenen Unternehmen, das eine Treasury für die native Kryptowährung von The Open Network, Toncoin (TON), ist.
Kapustina erklärte, dass es mehrere Wege für Treasuries gibt, darunter die Bereitstellung von Infrastruktur, potenzielle Bankdienstleistungen und der Erwerb von Banklizenzen, Fusionen und Übernahmen sowie Technologiebrücken zwischen Blockchains.
Langfristig werden Investoren den wahren Wert von Krypto-Treasuries aus einer „Funktionalitätsperspektive, aus einer Nutzperspektive für die Netzwerke, in die sie investieren, nicht nur als Brücke zwischen TradFi und Kryptowährungen, sondern auch zur Sicherung des Netzwerks“ erkennen können, meint sie.
Krypto-Treasuries kaufen trotz Höchstständen
Krypto-Treasury-Unternehmen haben das ganze Jahr über digitale Vermögenswerte aufgekauft, obwohl viele Kryptowährungen zwischenzeitlich fast ihre Allzeithochs erreicht haben.
Laut BitcoinTreasuries.NET befinden sich derzeit mehr als 1,3 Millionen BTC im Wert von rund 157,7 Milliarden US-Dollar, was 6,6 % des Umlaufangebots entspricht, in öffentlichen und privaten Reserven.
Derweil haben Ethereum-Treasuries laut StrategicEthReserve 5,5 Millionen ETH im Wert von rund 24 Milliarden US-Dollar und etwa 4,5 % des Gesamtangebots aufgekauft.
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